Seit März laufen die Proben für das Show-Programm der Kerbeburschen für die diesjährige Gronauer Zeltkerb am kommenden Wochenende.
Bad Vilbel. Bei dem ersten Treffen im März wurden die 22 Kerbburschen durch drei neue Gronauer Junggesellen verstärkt. „Neu in unseren Reihen sind Jonathan Grote (19), Philipp Breder und Dennis Suna (beide 16)“, berichtet Andreas Heinrich, seit 2007 Gronauer Kerbebursch. Seither hat sich die Männer-Truppe jeden Montagabend im Feuerwehrhaus getroffen, um das Kerbprogramm auszuarbeiten.
Band namens Wanda
Seit Anfang August läuft die heiße Phase. Von da an proben die sportlichen, jungen Männer an zwei Abenden in der Woche und treffen sich Samstag auf dem Hof der Familie von Bernd Laupus, um ihre Bühne zu bauen und dekorieren. Schließlich soll die „an der Kerb ein Hingucker“ werden. Zwei Wochen vor dem Traditionsfest, das früher – vor 1966 – nicht im Zelt, sondern in den Sälen der beiden Dorfkneipen gefeiert wurde, läuft der „Countdown“. Die Programme erhalten ihren Feinschliff.
Am Freitag, den 28. August schmücken die Kerbeburschen die Straßen und Plätze ihres Stadtteils mit Birkenästen. Abends werden die letzten Handgriffe am Festzelt erledigt. Am Samstagmorgen fährt ein Konvoi aus Traktorgespannen und Feuerwehr-Begleitfahrzeugen in den Vilbeler Wald. Dort wird ein Kerbbaum gefällt und aufgeladen. Danach zieht das Gespann – lautstark auf ihre Kerb aufmerksam machend – durch die Vilbeler Innenstadt zurück nach Gronau. Dort wird Station gemacht bei Marie Schmidt (96), um die von den Müttern der Kerbeburschen kreierte Kerblies in Empfang zu nehmen. Gegen 16 Uhr wird der Kerbbaum vor dem Festzelt am Sportfeld Gronau aufgestellt.
Vier Stunden später, um 20 Uhr, erfolgt die offizielle Eröffnung durch den Ehrenkerbburschen und Bürgermeister Thomas Stöhr. Eine halbe Stunde später gibt es Tanz und Live-Musik mit „Eine Band namens Wanda“. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat das Lampenfieber alle Kerbeburschen fest im Griff. Gegen 22 Uhr fällt der Startschuss für das erste der drei Show-Programme. Sie gehören zu den am besten gehüteten Geheimnissen im ansonsten kommunikationsfreudigen Dorf. Andreas Heinrich verrät vorab nur so viel: „Am Samstagabend rockt das Festzelt wie bei einer Facebook-Party“. Ist die erste Show erfolgreich über die Bühne gegangen, dann wird bis spät in die Nacht gefeiert.
Zeltgottesdienst
Spätestens um elf Uhr am Sonntagmorgen sind alle rechtzeitig zum Zeltgottesdienst mit Pfarrer Hans-Karl Heinrich wieder auf dem Kerbplatzt. Es folgt der musikalische Frühschoppen. Ab 14 Uhr gehört die Aufmerksamkeit des Gronauer Nachwuchses Zauberer Zinnobro und Ballonkünstler Ballonim.
Abends bevor die Band erneut zum Tanz aufspielt, marschieren die Kerbeburschen ins Zelt ein. Zwei Stunden später heißt es „Bühne frei“ fürs zweite Show-Programm. „Da wird es so heiß auf der Festzeltbühne, dass einige in die Wüste geschickt werden“, prophezeit Andreas Heinrich.
Am Montag beginnt um zehn Uhr der Frühschoppen mit Sigi Tornado und 50 Litern Freibier. Ab 14 Uhr startet der große Umzug mit Musik und Tanz durch Gronau. Die Kerbeburschen sammeln Eier-Spenden bei den Bürgern für ihre Rührei-Speck-Pfanne ein. Nach einer kurzen Ruhephase startet der Endspurt. Dem Einlauf der Kerbeburschen und dem Tanz- und Unterhaltungsprogramm folgt das dritte und letzte Show-Programm der 49. Gronauer Zeltkerb.
Danach werden die Gewinner aus dem Losverkauf gezogen. Zu gewinnen gibt es eine lebende Sau, ein Spanferkel und eine Torte. Um Mitternacht zieht der Kerbpfarrer in Begleitung der Kerbeburschen ein, um nach der Verlesung der Kerbsünden des Jahres und dem Kerbsegen unter großem Geheul die Kerblies zu verbrennen.