Tassen mit Nüssen aus dem Dortelweiler Gemeindegarten zugunsten des Hospiz-Vereins
Bad Vilbel. Ein Weihnachtsmarkt nach dem anderen wird abgesagt, und das ist in Bad Vilbel nicht anders. Der von den Vereinen ausgerichtete Weihnachtsmarkt in Dortelweil sammelt allerdings regelmäßig Tausende Euro für soziale Projekte. Die Vereinsgemeinschaft will darauf nicht verzichten und trotz Corona einen Scheck übergeben können. Allerdings wird es 2020 »e bissi annersder«.
Klaus Althoff ist der personifizierte Knotenpunkt zwischen den vielen Institutionen im Stadtteil Dortelweil. Unter dem Banner der ARGE (Arbeitsgemeinschaft Dortelweiler Vereine) holt er eben diese immer wieder für Projekte an einen Tisch. »Wir haben gemerkt, dass wir den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht so wie sonst machen können«, bedauert Althoff. »Wir haben erst überlegt, ob wir nur zwei Hütten mit Essens- und Getränkeverkauf aufbauen, aber auch das geht natürlich derzeit nicht.«
Normalerweise bestücken die Dortelweiler Vereine die Hütten auf dem Walter-Greiff-Platz vor der evangelischen Kirche. 100 Prozent der Einnahmen werden danach gespendet. Ganze 8000 Euro waren das beim letzten Mal. Pfarrer Johannes Misterek ergänzt: »Der Weihnachtsmarkt hat verschiedene Anliegen. Da ist natürlich die Atmosphäre, aber eben vor allem der gute Zweck.«
In mehreren Sitzungen hätten die Vereine in den vergangenen Wochen überlegt, was dafür getan werden könnte. Eine Spendenaktion soll nun aufgezogen werden. »Bisher haben wir vor allem soziale Projekte unterstützt. Dieses Jahr haben wir uns den Förderverein Hospiz Wetterau ausgesucht, der in Bad Nauheim ein Hospiz eröffnet und dafür Unterstützung braucht«, sagt Althoff.
Alle Adventsonntage
Damit für das Wetterauer Projekt möglichst viele Einnahmen aus Dortelweil zusammenkommen, organisieren die Vereine den »Weihnachtsmarkt e bissi annersder« »Wir stellen nur eine einzige Hütte hier hin, die an jedem der vier Adventssonntage von einem anderen Verein betreut wird«, erklärt Pfarrer Misterek. Von 10 bis 13 Uhr soll die Hütte am Walter-Greiff-Platz jeweils geöffnet sein und Weihnachtsmarkt-Tassen ausgeben, die mit Nüssen aus dem Gemeindegarten und Bethmännchen gefüllt ist. »Diese werden vom Förderverein und auch nur von drei verschiedenen Familien gemacht, damit sie nicht durch zu viele Hände gehen«, erklärt Misterek.
144 Tassen hat die ARGE vorbereitet, doch sollen die Spenden nicht nur an die ausgegebenen Tassen gebunden sein. »Es soll um die Spendenaktion gehen. Wir wollen natürlich auch nicht die Massen vor den Stand ziehen. Die Tassen geben wir für zehn Euro pro Stück aus, gerne nehmen wir auch mehr. Das Geld geht komplett an den Hospizverein.«
Vor Ort am Stand werde man Spendenquittungen ausstellen können, diese gibt es selbstverständlich auch bei einer reinen Überweisung auf das Konto des Fördervereins. »Wir werden vorher Postkarten in Läden und an wichtigen Punkten auslegen, auf denen das Spendenkonto auch noch einmal steht«, fügt Althoff an.
Hoffen auf hohen Spendenbetrag
Wenn die Dortelweiler in diesem Jahr auch auf die Atmosphäre des Weihnachtsmarktes verzichten müssen, kann auf diese Weise hoffentlich erneut ein großer Spendenbetrag übergeben werden – wenn in diesem Jahr auch »e bissi annersder«. Johannes Misterek sagt: »Mich hat die Atmosphäre unter den Vereinen sehr berührt. Von der Enttäuschung, dass dieses Jahr nichts geht, kamen alle ganz schnell zu den Überlegungen, was man trotzdem für andere Menschen tun könnte.« Gedanken wie diese seien die Grundlage der Weihnachtszeit und sehr beflügelnd, findet Pfarrer Misterek.
Spende jederzeit möglich An jedem Adventssonntag hat die Hütte von 10 bis 13 Uhr am Walter-Greiff-Platz in Dortelweil geöffnet. Damit sich nicht zu viele Menschen vor der Hütte tummeln und da es vorrangig um die Aktion geht, können Spenden auch jederzeit an den Förderverein der evangelischen Kirche überwiesen werden. Die dazu gültige IBAN lautet: DE08 5185 0079 0027 0390 65. Als Verwendungszweck ist »Hospiz Wetterau« anzugeben. Am ersten Advent soll die Aktion offiziell beim Gottesdienst eröffnet werden, zu dem 36 Menschen kommen können – mit vorheriger Anmeldung.