Karben. Die Aufnahme von Groß-Karben ins Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen soll bereits in 2008 erfolgen. Eine entsprechende Beschlussempfehlung will der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vorlegen.
Bereits im Januar 2007, also kurz nach der Ankündigung des Hessischen Verkehrsministeriums, dass mit dem Bau der lang ersehnten Nordumgehung Groß-Karben bereits im Jahr 2008 begonnen werden soll, sprach sich Bürgermeister Schulz dafür aus, die Planungen zur städtebaulichen Aufwertung Groß-Karbens so schnell wie möglich aufzunehmen, wird in einer Stellungnahme aus dem Rathaus erinnert.
Groß-Karben habe sehr unter der bisherigen Verkehrsbelastung (13.000 Kfz/Tag) zu leiden. Viele Geschäfte stehen mittlerweile seit Jahren leer. Die Häuser leiden unter der Abgasbelastung; Investitionen zur Verschönerung sind bereits nach wenigen Jahren hinfällig. Vor diesem Hintergrund wird in der Dorferneuerung eine positive Möglichkeit gesehen, den Stadtteil aufzuwerten. Auf Empfehlung des Wetteraukreises solle bei der Antragstellung nicht nur auf die dringend notwendige Ortskernsanierung abgestellt, sondern auch die soziale Entwicklung des Ortes berücksichtigt werden. Hierbei biete sich als herausragendes kommunales Projekt das Degenfeldsche Schloss an, dessen Nordflügel derzeit keinen nutzbaren Innenausbau aufweist. Mit Hilfe der Dorferneuerung könnte das Schloss zu einem Schmuckstück werden, hofft der Magistrat. Die erkennbare hohe Altersstruktur in der Bahnhofstraße lasse Revitalisierungsmaßnahmen zur Aufwertung des Wohnumfeldes sinnvoll erscheinen, es soll ein Anreiz für die Ansiedlung junger Familien geschaffen werden.
Durch die Aufnahme Groß Karbens in das Dorferneuerungsprogramm entstehen für die Stadt im ersten Jahr weitestgehend keine Kosten, wird mitgeteilt. Für das Erstellen des Dorfentwicklungskonzeptes werde in der Regel ein halbes Jahr benötigt. Eventuell könnte im dritten Quartal mit der städtebaulichen Beratung begonnen werden. Die Kosten hierfür würden sich nach Erfahrungswerten der Dorferneuerungsprojekte Burg-Gräfenrode und Rendel auf etwa 2.500 Euro für das Jahr 2008 belaufen – so die Rechnung der Stadtverwaltung.
Weitere Argumente schon für das Jahr 2008 die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm zu beantragen, sei zum einen, dass für kommendes Jahr bisher nur ein weiterer Mitbewerber gemeldet ist, während für 2009 bereits mehrere Anmeldungen beim Wetteraukreis vorliegen und zum anderen, dass nach den neuen Förderrichtlinien ab 2009 die durchschnittliche Förderquote rund 10 Prozent unter dem bisherigen Niveau liegen solle. (zlp)