Einstimmig hat der Bauausschuss Empfehlungen an das Stadtparlament, das am Dienstag (nach Redaktionsschluss) zusammenkommt, beschlossen. Viel Lob von allen Seiten erhielt Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) für die städtische Stellungnahme zum S-Bahn-Ausbau.
Bad Vilbel. „Eine sehr gute Tendenz“ der Stellungnahme sieht Walter Lochmann (SPD), Rolf Bender nannte sie gar „hervorragend“. Dennoch gab es Diskussionsbedarf. Frank selbst holte das „Versäumnis“ nach, die Unterführung an der Königsberger Straße von drei auf vier Meter zu erweitern, damit künftig landwirtschaftliche und Feuerwehr-Fahrzeuge das Viadukt passieren können. Dies sei insofern bedeutsam, als beim Ausbau der S-Bahn ein bisher von den Landwirten genutzter Bahnübergang wegfalle und über die Königsberger Straße eine zusätzliche Zufahrt zum Sportplatz und zum Ortskern entstehen solle.
Für Irritationen sorgten unterschiedliche Angaben über die im Jahr 2025 zu erwartende Güterzugfrequenz. Während das Lärm- und Erschütterungsgutachten tagsüber 39 und nachts 52 Güterzüge prognostiziert, gehen die schallschutztechnischen Berechnungen von 200 Güterzügen täglich – davon 90 in der Nacht – aus.
Rainer Fich (SPD) wollte deshalb einen politischen Beschluss herbeiführen, nach dem die niedrigeren Prognosen eingehalten werden sollen. Doch Frank und Parlamentschef Josef Maetz (CDU) erklärten, bei der Berechnung des Lärmschutzes tue man so, „als wären es nachts 90 Züge“, um einen effektiven Lärmschutz „mit Reserven“ zu erhalten.
Bei einer Reduzierung dieser Zahl falle der Lärmschutz geringer aus. Alle Mitglieder des Ausschusses votierten für die Stellungnahme.
Ebenfalls einstimmig bei Enthaltung der Grünen wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Quellenpark Südost“ gefasst. Er betrifft die Umgestaltung der Homburger Straße vor dem Viadukt. Zur Regelung der Zufahrt zum Kombibad, zur Huizener Straße und in Richtung Quellenpark sollen dort zwei Kreisel gebaut werden.
Nicht diese Planung an sich, sondern Überlegungen, dann den schmalen Grünstreifen zwischen Homburger Straße und der Straße „Am Sportfeld“ zu bebauen, veranlassten die Grünen, sich zu enthalten statt zuzustimmen.
Bei zwei Enthaltungen der Grünen und einer Gegenstimme von Hannelore Rabl (Grüne) votierte der Ausschuss für eine Änderung des Bebauungsplans „Krebsschere“. Dort sollen Aldi und ein weiterer Lebensmittelvollversorger auf dem Alea-Areal (vormals K. L. Schmidt) neu gebaut werden. Die Anbieter seien von der Innenstadt und den künftigen Bewohnern des Quellenparks bequem zu erreichen und dienten der Nahversorgung Massenheims, so Bauamtsleiter Schächer. Alea soll Ersatzflächen beim Bauhof erhalten.