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Digitaler SB-Wagen als Chance?

Der Roggauer Ortsbeirat berät mit Bürgermeister Guido Rahn (links) über die Nahversorgung im Ort. Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (Mitte), Manuel Diefenthäler und Iris Sandhofen sprechen über Vor- und Nachteile eines digitalen Supermarkts mit 950 Artikeln im Sortiment. Foto: Jürgen W. Niehoff
Der Roggauer Ortsbeirat berät mit Bürgermeister Guido Rahn (links) über die Nahversorgung im Ort. Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (Mitte), Manuel Diefenthäler und Iris Sandhofen sprechen über Vor- und Nachteile eines digitalen Supermarkts mit 950 Artikeln im Sortiment. Foto: Jürgen W. Niehoff

Karben. Urlaubszeit steht nicht bei allen für Freizeit und Entspannung. Das gilt auch für die Mitglieder des Ortsbeirats Burg-Gräfenrode. Denn die nächste Ortsbeiratssitzung muss vorbereitet werden. Immerhin geht es darum, ob im Ort ein besonderes Nahversorgerangebot etabliert werden soll.
Karlfred Heidelbach hat den Roggauer Ortsbeirat bei sich auf der Terrasse versammelt. Joshua Keller war beruflich verhindert. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) gesellt sich zu der Runde. Es geht darum, die Themen im Ort abzustimmen und vorzubereiten, was anliegt.
Es komme immer wieder der Wunsch im Dorf nach Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe auf. »Da sieht es ganz düster aus. Kein Bäcker mehr, kein Metzger und Lebensmittel gibt es schon lange nicht mehr«, fasst Heidelbach zusammen. Der Wunsch nach Schließung dieser Versorgungslücke ist auch im Rathaus angekommen.
Gespräche mit
Anbietern laufen

Gemeinsam hatten sich Rahn und Heidelbach kürzlich nach Schöneck-Oberdorfelden aufgemacht. Dort ist Ende vergangenen Jahres ein Verkaufswagen der Lebensmittelkette Tegut eröffnet worden. Unter dem Namen ›tegut…teo« steht dort direkt neben der Sporthalle ein spezieller Wagen mit modernster Verkaufstechnik und Einkaufszeiten rund um die Uhr und an jedem Tag in der Woche. 950 Produkte des täglichen Lebensunterhalts werden auf knapp 50 Quadratmeter angeboten. 30 dieser digitalen Selbstbedienungsläden gibt es davon bereits in Hessen.
Ob Burg-Gräfenrode ein nächster Standort wird, darüber werde derzeit beraten. Erste Gespräche mit der Unternehmensführung seien durchaus vielversprechend verlaufen. Als Standort ist ein Grundstück am Ortseingang zwischen Bindweidring und Sportgelände festgelegt worden. Bürgermeister Guido Rahn unterstützt das Vorhaben, allerdings plädiert er dafür, zeitnah mit anderen Anbietern zusprechen, um so das Beste herausholen zu können.
Als Zeitrahmen schwebt ihm für die Umsetzung das kommende Jahr vor. »Auf dem Grundstück soll auch das neue Domizil des Mütter- und Familienzentrums Müze entstehen«, erklärt Rahn weiter. Der inzwischen 34-jährige Verein war 2009 von Okarben nach Burg-Gräfenrode in die größeren Räume des ehemaligen städtischen Kindergartens im Hinterhaus Berliner Straße gezogen. Jetzt sind auch diese Räume zu klein. Deshalb will die Stadt zusammen mit dem Verein nun eine neue und größere Unterkunft schaffen. »Die Pläne sind fertig. Wir warten jetzt auf die Baugenehmigung«, erklärt Rahn.
In dem neuen Gebäude soll dann auch noch eine Tagespflegestelle für Senioren entstehen. Um das Vorhaben »Neues Mütterzentrum plus Senioren-Tagespflegestelle sowie der Standort für einen Verkaufswagen des täglichen Bedarfs« der Öffentlichkeit vorstellen zu können, wird es Anfang September mit dem Ortsbeirat eine Begehung geben. Der genaue Termin stehe allerdings noch nicht fest.
Zweiter öffentlicher
Grillplatz

Voran komme auch die Schaffung eines Grillplatzes in der Nähe der Kleingärten und des Pfadfinderlagers. Die Grundstücksfragen seien inzwischen gelöst und die Bestellung des Grillstation-Ensembles raus, verrät Rahn. Die Jugendlichen hätten die Auswahl selbst getroffen und sich für eine Ausführung aus Stein entschieden. »Die Umsetzung kann erfolgen, wenn das Ensemble geliefert wird«, erklärt Rahn. Damit bekomme die Stadt Karben einen zweiten Grillplatz, der von allen genutzt werden könne. Ein weiteres Thema, das den Ort bewege: Die vermehrt auftretenden Starkregenereignisse.
»Mir sind keine größeren Schäden gemeldet worden«, teilte Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach zum jüngsten Unwetter mit viel Regen mit. Rahn ergänzt: »Die Feuerwehr musste im ganzen Stadtgebiet nur fünfmal ausrücken und die Schäden haben sich in Grenzen gehalten.«
Von Jürgen W. Niehoff