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„Diese Stadt ist unsere Stadt“ – Deutsch-Ausländischer Freundeskreis (DAF) blickt auf 25 Jahre engagierte Arbeit zurück

Karben. Eine „Kultur des Willkommens“ will die hessische Landesregierung etablieren. Das sagte Hangama Kawa vom hessischen Ministerium der Justiz, Integration und Europa bei der Feier des Deutsch-Ausländischen Freundschaftskreises (DAF) zum 25-jährigen Bestehen. Mit Mitgliedern der ersten Stunde und Gästen aus Kommunal- und Landespolitik feierte der 1984 in Karben gegründete Verein. Nachdem die langjährigen Vorstandsmitglieder Ingrid Wheelhouse, Gisela Mulliner und Ralf Kaminski 2009 nicht zur Wiederwahl angetreten waren, war im Jubiläumsjahr nicht klar, ob und wie es weitergeht. Nachdem im Januar ein neuer Vorstand mit Jochen Schmitt als Vorsitzendem, Gerhild Brüning als seine Stellvertreterin, Florian Weber als Kassierer und Hannelore Sackmann-Riescher als Schriftführerin gewählt wurde (wir berichteten), wurde nun die Jubiläumsfeier nachgeholt. Trotz rund 100 Gästen ging es dabei im Bürgerhaus Okarben familiär zu, viele hatten ihre Kinder mitgebracht. Zwischen den Reden sorgte die „Hessian Oldtime Jazzband“ mit internationalen Klassikern für Unterhaltung.

Emel (15), Miriam (14), Nahal (15) und Julian (12) begrüßen die Gäste in türkischer, arabischer, persischer und englischer Sprache, der Sprache des jeweiligen Landes, aus dem ihre Eltern stammen. Alle vier Jugendlichen sind in Deutschland geboren und leben in Karben.

Über die Jahre habe sich der Verein auf vielfältige Weise für ein friedliches Zusammenleben von Ausländern und Deutschen eingesetzt. Durch Beratung, Vermittlung bei Konflikten, aber auch Feiern, erklärt Vorsitzender Jochen Schmitt.

Matilde Grünhage-Monetti, Vorsitzende von 1984 bis 1989, blickt auf die Gründungszeit und die ersten Jahre zurück. Am 6. November 1984 wurde der Verein mit rund 30 Mitgliedern gegründet. Heute zählt der DAF rund 100 Mitglieder. Sie erinnert daran, dass der Verein bei der Errichtung der ersten Stelle für Schulsozialarbeit eine Pionierrolle gespielt habe. „Durch unser Engagement wollten wir mehr Teilhabe an dieser Stadt erreichen, die auch unsere Stadt ist“, erklärt sie.

„Das Leben in Deutschland wird in den nächsten Jahren noch multi-ethnischer werden“, sagt Kawa. So weise bereits jetzt fast ein Viertel der hessischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund auf. Im Bereich der Integration habe sich in den letzten Jahren einiges verändert. „Integration wird heute als wechselseitiger Prozess verstanden, der Anstrengungen von der einheimischen Bevölkerung und von Zuwanderern verlangt“, erklärt Kawa.

Stadtrat Jürgen Hintz (CDU) übermittelt die Grüße des Magistrats und hatte auch eine Spende für den Verein dabei. Den langjährigen Vorstandsmitgliedern Ingrid Wheelhouse und Ralf Kaminski überreichte er den Ehrenbrief des Landes Hessen und Gisela Mulliner den Ehrenbrief der Stadt Karben.

Infos im Internet unter www.daf-karben.de