Karben. Der Montagmorgen ist noch jung. Zur Begrüßung werden die Kinder mit einem kleinen Theaterstück mit der Geschichte, in die sie in den nächsten Tagen eintauchen werden, vertraut gemacht.
Auf der Bühne des Jukuz treffen drei Figuren aus verschiedenen Zeiten aufeinander. Pirat „John Whitebeard“ (Christian Kremer) kommt aus der Vergangenheit. „Je nach Widerstand der Besatzung entere ich am Tag bis zu drei Schiffe“, erklärt er vollmundig. „Trinity“ (Elena Ecker) aus dem Volk der Triaten ist aus der Zukunft in die Gegenwart zurückgekehrt. Und Sandra Haufert spielt – mit Blumen im Haar – das fröhliche Blumenmädchen aus den 1970er-Jahren, das die Welt verbessern möchte und bei jeder drohenden Auseinandersetzung „Peace, Peace!“ (Friede) ruft.
Diese drei Figuren sind Teil der Rahmengeschichte, bei der das Thema Zeit eine zentrale Rolle spielt. Beim Kinderplaneten ist es seit langem üblich, dass die Spiele, Wettkämpfe und Basteleien der Kinder in eine übergeordnete Geschichte eingebettet sind.
Diese Geschichte denkt sich das Team vom Fachdienst Kinder- und Jugendarbeit alljährlich neu aus. In diesem Jahr trägt sie den Titel „Vergezuland – Die Rückkehr der grauen Herren“. Eine ähnliche Geschichte habe es vor neun Jahren bereits schon einmal gegeben. Diese werde nun weiter entwickelt, sagt Sozialarbeiter Michael Langenbach vom Fachdienst. Die „Grauen Herren“ – in elegante graue Anzüge gekleidet – wollen die Zeit kontrollieren. Die Kinder helfen dem Piraten, Trinity und dem Blumenmädchen, Zeit zu gewinnen, indem sie sich in Wettspielen Zeiteinheiten erobern. Zudem wird gebastelt, und das weitläufige Gelände bietet sich zum Toben an.
Die vom Fachdienst veranstalteten Ferienspiele für Kinder von sechs bis 13 Jahren erfreuen sich jedes Jahr großer Beliebtheit und sind stets ausgebucht. Zwei Wochen lang wird den Kindern Unterhaltung, Spiel und Spaß sowie Verpflegung geboten. Manche Kinder nehmen nur eine, andere an beiden Wochen teil, erklärt Fachdienst-Leiterin Susanne Schubert. Insgesamt 40 Betreuer werden sich um die Kinder kümmern. Sie wurden ein Wochenende lang auf ihre Aufgabe vorbereitet, sagt Tobias Ludig vom Fachdienst.
„Wir sind dicke Freundinnen“, erzählen Silvana (8) und Amy (9). Wie Celina (8) waren sie bereits im vergangenen Jahr schon dabei. Beim letzten Mal habe es viel Spaß gemacht, „Salzteig zu machen und ins Schwimmbad zu gehen“, sagen die Freundinnen und wünschen sich, dass das in diesem Jahr wieder klappt. Sie freuen sich auf die Aufführung vor den Eltern am Ende des Kinderplaneten.
Doch zunächst laufen sie mit ihrer Gruppe „Rebellen“ in das hinter dem Jukuz gelegene kleine Wäldchen, um dort mit Hilfe von Holzlatten und Strohballen ihr Lager aufzuschlagen. An diesem wird sich die Gruppe in den nächsten Tagen treffen, um von dort aus die Aufgaben in Angriff zu nehmen und verschiedene Abenteuer zu bestehen. Dass sie auf dem weitläufigen Jukuz-Gelände herumtoben können, gefällt Amy besonders gut.