Bad Vilbel. Wenn es dunkel wird über dem Bad Vilbeler Stadtteil Massenheim, dann leuchten auf der neuen Nordumgehung noch immer die Ampeln. Auch jene, die zu noch gar nicht bestehenden Abzweigungen in das künftige Gewerbe- und Wohngebiet Quellenpark führen. Hinzu kommt, dass die Ampeln dort auch auf Rot umspringen, obwohl erkennbar kein Querungsverkehr besteht und auch niemand wartet.
„Gibt es dort etwa grünes Licht auch für Feldhamster und Hasen?“, fragen sich verdutzte Autofahrer. Der Bad Vilbeler Verkehrsdezernent Jörg Frank (CDU) erklärt auf Anfrage, die Stadt sei für die Landesstraße 3008 nicht zuständig. Dass die Ampel an der Kreuzung zur Friedberger Straße nachts in Betrieb sei, liege aber auch daran, dass dort der Takt den barrierefreien Übergang für Behinderte sichere. Die Ampeln an der Nordumgehung seien bedarfsgesteuert, betont Helmut Klein vom Gelnhausener Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Gelnhausen. Dass sie mitunter auf Rot springen, „das soll ja auch so sein“, betont er. Sonst hätten Fußgänger keine Chance, eine Anforderung für grünes Licht zu drücken. Klein räumt aber auch ein, dass das Fußgängeraufkommen auf der neuen Trasse insgesamt noch sehr gering sei. Es gebe dort auch noch keine Gastronomie oder Diskotheken.
Im Grundsatz gelte jedenfalls auf der Umgehungsstraße das Prinzip der grünen Welle von der Büdinger bis zur B 3. So könne dem Durchgangsverkehr im Prinzip das Rotlicht erspart bleiben, sagt der ASV-Verantwortliche – „wenn es nicht den Plan B gäbe.“ Dieser besagt, dass die Ampel auch mit für die Einhaltung der auf der Nordumgehung erlaubten 60 Kilometer pro Stunde sorgen solle. Sie stehe dann auf Rot und der sich annähernde Verkehr erhalte umgehend wieder grünes Licht. Wenn die Ampeln nachts ganz ausgeschaltet werden sollten, so müsse dies von der Stadt Bad Vilbel ausgehen, deren Verkehrsbehörde für die Nordumgehung verantwortlich sei, das ASV sei lediglich Baulastträger und Betreiber. Bad Vilbel, so Klein, sei „ja fast eine Metropole“ und als solche auch für die Landesstraße mit zuständig. Neben der Verkehrsbehörde und dem ASV müsste aber auch die Polizei einer nächtlichen Ampel-Abschaltung zustimmen. Voraussetzung dafür wäre eine Verkehrszählung, doch die will keiner der Beteiligten. Das ASV lasse ohnehin auf allen Straßen alle fünf Jahre den Verkehr zählen. Extra-Untersuchungen seien nur nötig, wenn etwa ein Straßenknoten überlastet sei.
Auch Bad Vilbels Verkehrsdezernent, Erster Stadrat Jörg Frank, sieht dafür derzeit keine Möglichkeit. Punktuell werden die Verkehrsströme bereits jetzt durch den Geschwindigkeits-Messanhänger gemessen, der derzeit in der Homburger Straße steht. Für eine Auswertung fehle derzeit aber das Personal. Kommentar, Seite 2