Babies, Kinder, Jugendliche oder Erwachsene werden getauft – in jedem Alter können Menschen getauft werden. Wenn wir in Gottesdiensten Menschen taufen, dann ist das immer eine besondere Freude für die Anwesenden. Jede Taufe ist nämlich ein froher Anlass: Ein Kind ist geboren, es ist größer geworden, ein Erwachsener entscheidet sich für den Glauben und wird bewusst Mitglied der Kirche. Ihnen allen wird in der Taufe Gottes Segen persönlich zugesprochen.
Mit dem „Jahr der Taufe“ will die Evangelische Kirche die Taufe wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen rücken. Wer getauft sei, gehöre zu Gott, erläutert der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß. Jesus selbst machte sich nach den Überlieferungen der Bibel von Galiläa aus auf den Weg, um sich von dem Wüstenprediger Johannes dem Täufer in das Wasser des Jordans tauchen zu lassen. Für Christen ist das Wasser Sinnbild für die Reinigung und Erneuerung des Lebens durch Jesus Christus.
Alle Christen sind getauft, aber manchmal denken wir gar nicht mehr daran. Die Erinnerung an die eigene Taufe und daran, was sie für jeden einzelnen bedeutet, rufen wir in Gottesdiensten zur Tauferinnerung wieder wach, was wir in unserer Gemeinde vergangenen Sonntag gefeiert haben. Kreativ gestaltet gab es ein Zeitfenster, in dem alle Getauften die Gelegenheit hatten, nach vorn zu kommen und sich am Taufbecken mit Taufwasser ein Kreuz auf die Stirn zeichnen zu lassen. Diese Gelegenheit zur persönlichen Segnung nutzten viele Gottesdienstbesucher, Kinder und Erwachsene.
Die Zusage der Taufe, dass Gott unser Leben begleitet, gilt ein Leben lang, in den glücklichen, zufriedenstellenden Zeiten und in denen, die angefüllt sind mit Tiefschlägen. Es kann erleichternd sein, sich an die Taufe zu erinnern: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“ (Jesaja 43,1). Dieses Segenswort und das sichtbare Zeichen der Taufe sind ein Geschenk Gottes. Ein Geschenk, das ausgepackt werden kann. Es kann sich entfalten und unser Leben bewusst und nachhaltig begleiten. Es tut gut, sich an die eigene Taufe zu erinnern. Denn diese Erinnerung und das Gefühl des Gesegnet-Seins kann Mut machen für die verschiedenen Lebenswege, die jede und jeder von uns zu gehen hat.
Pfarrerin Dr. Irene Dannemann,
Ev. Heilig-Geist-Gemeinde
Bad Vilbel – Heilsberg