„Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist du!“ Mit diesem Gotteslob beginnt der Psalm 104, der unser Ökosystem Erde bewundert.
Dieser Psalm führt vor Augen, wie wunderbar die Naturkreisläufe aufeinander abgestimmt sind. Jedes Lebewesen hat darin seinen Platz. Hinter der Großartigkeit dieses globalen Ökosystems weiß der Psalm einen Schöpfer, der alles weise angeordnet hat. Die Einsicht in die Ökologie vermittelt Ehrfurcht vor Gott und seiner Schöpfung. Diese Ehrfurcht, die uns die Natur lehrt, rufen Christinnen und Christen am Tag der Schöpfung in Erinnerung.
Wo der Mensch seinen Schöpfer vergisst und seine Werke gering achtet, wird er zum ökologischen Störfall. In der Missachtung der natürlichen Grenzen beutet der Mensch die Erde aus, als gäbe es kein Morgen. In diesem Jahr haben wir Menschen bereits am 8. August so viele Ressourcen verbraucht, wie das gesamte Ökosystem Erde uns in einem Jahr zur Verfügung stellen kann. Das heißt seit diesem Tag leben wir von der Substanz der Schöpfung, was deren Reproduktionsfähigkeit weiter einschränkt. Der Mensch treibt die Schöpfung in die Erschöpfung und beraubt sich dadurch der eigenen Lebensgrundlage. Papst Franziskus konstatiert in seiner Umweltenzyklika „Laudato si“: „Leider pflegen viele Anstrengungen, konkrete Lösungen für die Umweltkrise zu suchen, vergeblich zu sein, nicht allein wegen der Ablehnung der Machthaber, sondern auch wegen der Interessenlosigkeit der anderen.“
Um Ablehnung und Interessenlosigkeit zu überwinden, braucht es die bewusste Betrachtung der Schöpfung Gottes. Diese Betrachtung soll zu neuer Ehrfurcht vor der Schöpfung und zum Lob des Schöpfers führen. Dazu lädt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Wetterau (AcK) am 3. Oktober 2016, um 18 Uhr ein.
In dem ökumenischen Gottesdienst anlässlich des „Tages der Schöpfung“ sollen in der neuen Syrisch-Orthodoxen Kirche in Bad Vilbel-Massenheim die Geheimnisse des Lebens neu entdeckt werden. Und gemeinsam soll dann dort in das Lob der Schöpfung eingestimmt werden.
Herzliche Grüße
Ihr Pastor Clemens Breest
Freie evangelische Gemeinde
Bad Vilbel