Schon zum sechsten Mal „bewirbt“ sich die Stadt bei Erzieherinnen. Es locken zehn offene Stellen sowie ein weiterer Kita-Neubau.
Bad Vilbel. Gutes Personal will umworben sein. Das weiß auch die Stadt Bad Vilbel, die wieder Erzieherinnen eingeladen hatte. In der Lobby des Rathauses hatten alle elf städtischen Kitas Infostände aufgebaut. „Ich war einfach neugierig, was Bad Vilbel so bietet“, sagt Elena Schmelz (22). Sie möchte in einer bi-lingualen Einrichtung arbeiten. Das ginge in der Brunnenstadt nur an der Europäischen Schule, aber dort werden nur Muttersprachler gesucht.
Auch Julia Pietsch ist hoch motiviert. Sie hat bereits ihr erstes richtiges Bewerbungsgespräch absolviert, früher ging es nur um ein Anerkennungsjahr, jetzt winken feste Stellen. Wenn sie später vom Kinder- und Jugendbüro die Zusage bekommt, wird es aber noch einen Hospitanztag geben. „Die Bewerber müssen auch zur Einrichtung passen“, sagt Jörg Heinz, der Fachdienstleiter Soziale Sicherung. 180 Erzieher sind allein bei der Stadt Bad Vilbel tätig, berichtet er. Doch zehn weitere werden aktuell gesucht. Darunter auch welche, die in der Hortbetreuung arbeiten möchten. Aber viele Erzieherinnen möchten lieber vormittags arbeiten, die beiden städtischen Horte öffnen erst mittags.
Dass ihnen die Arbeit ausgehen könnte, müssen die Erzieherinnen nicht befürchten. In Dortelweil-West etwa hat man die Kita so gebaut, dass sie später für die älter werdenden Bewohner als Seniorentreff werden kann – unnötigerweise. Denn viele Eltern zogen weg, als ihre Kinder groß wurden, junge Familien rückten nach. Hinzu kommen ständig neue Baugebiete. Im Quellenpark sind 2018 Mittel für den Bau einer weiteren Kita vorgesehen, die Ende 2019 baufertig sein soll. Dieser stete Ausbau sorge dafür, dass die Erzieherinnen in Bad Vilbel gute Aufstiegschancen haben, wirbt Heinz. Zudem stellt die Stadt auch preiswerten Wohnraum in einer Erzieher-WG zur Verfügung.
Daniela Brüll, die Leiterin der Kinderwelt, hat an diesem Tag „durchaus interessante Leute“ getroffen. Ab Juli sei eine Teilzeitstelle offen, sagt sie. Die Bewerberinnen wollten nicht nur wissen, welche pädagogischen Schwerpunkte gesetzt werden, sondern konnten sich auch schon einen ersten persönlichen Eindruck vom Team machen, denn Brüll stand mit ihrer Stellvertreterin Jasmin Blaseck für Gespräche bereit. (dd)