Karben. Groß war die Aufregung, als eine Bürgerin Anfang April das Verschwinden von Schildern mit jüdischen Namen am Okärber Kriegerdenkmal bemerkte. Damals wurden Vandalismus und Diebstahl vermutet. Nun sind die Schilder wieder an Ort und Stelle.
Am Kriegerdenkmal an der evangelischen Kirche wird auch an die jüdischen Okärber Bürger erinnert, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden: Adolf Kahn, Selma Kahn und Hans Grünewald. „Die Namen sind jedoch ohne weiteren Hinweis angebracht, was den Eindruck entstehen lässt, sie seien durch Kriegshand gestorben“, berichten Irma Mattner und Hartmut Polzer von der Initiative „Stolpersteine“. Auf Beschluss des Ortsbeirats wurde jetzt über diese Namen eine Gedenktafel angebracht, auf der zu lesen ist „Unsere jüdischen Bürger, deportiert und ermordet“.
Die Namensplakette „Adolf Kahn“, die als Muster diente und dafür abmontiert wurde, hat nun wieder ihren alten Platz erhalten. Das Ehepaar Kahn sowie auch Hans Grünewald flüchteten vor den Anfeindungen in ihrem Heimatdorf nach Frankfurt und hofften, in der Großstadt sicherer zu sein. Hans Grünewald wurde jedoch 1941 in das Ghetto Minsk, das Ehepaar Kahn im Mai 1942 nach Polen in den Raum Lublin verschleppt und ermordet. (zlp)