Bad Vilbel. Die militärische Seite der römischen Vergangenheit in der Wetterau wird der Kreisarchäologe Dr. Jörg Lindenthal mit einem Vortrag am Donnerstag, 19. April, um 19.30 Uhr im Hassia-Besucherzentrum (Gießener Straße 28) erläutern. „Wie die Römer in die Wetterau kamen. – Römische Besetzungsgeschichte zwischen Augustus und dem Limesfall“, so der exakte Titel seiner Ausführungen.
„Eine der Voraussetzungen für den Bau des prunkvollen römischen Mosaiks in Bad Vilbel war eine lange und friedvolle Periode im zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Diese wurde durch die stabile militärische Sicherung der weitgehend landwirtschaftlich genutzten Wetterau ermöglicht“, schreibt Claus Kunzmann, Vorsitzender des örtlichen Geschichtsvereins und Kulturamtsleiter, in der Ankündigung. Im „Schatten“ des Limes habe sich so in der römischen Provinz ein eindrucksvolles römisches Zivilleben entfalten können. Auf die unterschiedlichen Aspekte der römischen Besatzungsgeschichte der Wetterau, die immerhin knapp 300 Jahre währte, wird Dr. Lindenthal in seinem Vortrag näher eingehen.
Auf Initiative der Firma Hassia Mineralquellen wurde das Bad Vilbeler Mosaik mit Ergänzungen vollständig rekonstruiert. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch das Römerkastell Saalburg sowie die Universität Köln. Zurzeit wird ein Pavillon im Kurpark (zwischen Parkstraße und Nidda) gebaut, damit dort am Samstag, 26. Mai, im Rahmen eines Römerfestes von 11 bis 18 Uhr die Einweihung der Rekonstruktion gefeiert werden kann.
Verschiedene – der Geschichtsdarstellung und der experimentellen Archäologie verpflichtete – Römergruppen präsentieren römische Technik und Ingenieurkunst, Medizin und Hygiene, Küche und Getränke, antike Spiele, Musik, Frisuren und anderes mehr, alles „be-wacht“ von Legionären. (hah)