„Die Reformation in ihrer Zeit“ lautet der Überschrift zu einer Reihe von drei Abendvorträgen in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche auf dem Heilsberg.
Bad Vilbel. Das Reformationsjubiläumsjahr orientiert sich am Thesenanschlag Martin Luthers, aber seine Theologie und die seiner protestantischen Zeitgenossen fußen auf den Überlegungen großer Vordenker und bewegen sich in einem enormen gesellschaftlichen Wandel, der ganz Deutschland und Teile Europas erfasste und bewegte, erläutert Pfarrerin Irene Dannemann in der Ankündigung.
Zum Auftakt wird am Donnerstag, 23. Februar, 20 Uhr der Theologe und Soziologe Martin Stöhr zum Thema „Die Wahrheit kann man nicht verbrennen – ,Ketzer’ und Reformatoren vor Luther“ sprechen. Der Referent war unter anderem lange Jahre Direktor der Evangelischen Akademie Arnoldshain. In seinem Vortrag wird er erläutern, dass die Anstöße zur Erneuerung der Christenheit Luther zwar der Bibel verdanke, er aber auch „Vorarbeiter“ hatte. Diese kritisierten wie Luther dann auch selbst „mit biblischer Begründung Falsches im Leben und in der Verkündigung der Kirche, um sie zu erneuern. Als Beispiele werden die Waldenser und Jan Hus angeführt.
Im zweiten Vortrag der Reihe wird sich am Freitag, 10. März, 20 Uhr Pfarrerin Dannemann mit dem Thema „Die Buchdruckerkunst und das lesende Volk“ beschäftigen. „Die Reformation befreit das Evangelium von vielen Fesseln – doch ein ängstlicher Luther wütet gegen Bauern und Juden“ ist Thema des dritten Vortrages, den Martin Stöhr am 23. März halten wird. (hir)