Bad Vilbel. „Menschen ohne Geschichte sind wie Bäume ohne Wurzeln“, sagt Rafael Zur, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Bad Vilbel. Er hat dem Historiker Christoph Schneider seine Geschichte erzählt: von der Kindheit in Rumänien, der Vertreibung und Flucht in der Zeit des Nationalsozialismus’, von der Jugend in DP-Camps in Hessen sowie von der Auswanderung nach Israel. Dort gründete er eine Familie, arbeitete für Regierung und Militär, aber es kam zum Bruch. Hartmuth Schröder liest aus dem Buch, das aus den Erinnerungen entstand, in einer gemeinsamen Veranstaltung der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer und der Bad Vilbeler Christuskirchengemeinde am Montag, 24. November, um 19 Uhr im Saal der Christuskirche, Grüner Weg 4-6.
Es ist ein Leben mit vielen Wendungen, dramatischen Brüchen und offenen Fragen, von dem das Buch erzählt. Ende der 70er Jahre kehrte Rafael Zur nach Deutschland zurück. In Bad Vilbel engagiert er sich in der Kommunalpolitik und sucht die Spuren jüdischer Geschichte: „Man muss weiter aufklären“ – davon ist er überzeugt. Rafael Zur ist anwesend und diskutiert während und nach der Lesung mit dem Publikum. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Legalisierter Raub“. (sam)