Nidderau. Ein Garant für ein volles Haus ist sie im jedem Jahr: die Pfarrfastnacht der katholischen Kirche Windecken in der Willi-Salzmann-Halle. In diesem Jahr war Gottfried Schubert jedoch auf sich allein gestellt, denn Moderator Bernd Marohn und Büttenredner Pfarrer Jürgen Heldmann mussten wegen Krankheit das Bett hüten.
Schubert meisterte die Begrüßung souverän im Alleingang und sagte schließlich auch seinen eigenen Auftritt an. Da aber ein entsprechender Einmarsch dazu gehöre, meinte er, „der Protokoller ist schon älter und hat vermutlich sein Hörgerät nicht eingeschaltet, ich geh‘ ihn mal eben holen“. Zurück kam er mit dem närrischen Protokoll unterm Arm und der Narrenkappe auf dem Kopf.
Dem Protokoll war zu entnehmen, dass Pfarrer Heldmann in der gemischten Sauna, mit nichts als dem Weihrauchfass, gesichtet worden sei. Gab es zunächst Empörung aus Fulda, kam dann doch Entwarnung. Heldmann darf auch künftig gemischt – evangelisch und katholisch – saunieren gehen. Auch um die große Politik ging es: So wurden Parallelen zwischen den USA und Hessen hergestellt – hier sei ja jeweils ein Schwarzer an der Regierung. Für die ersten großen Begeisterungsstürme sorgten die Streetdancers mit ihrer Choreographie zu „Dancing Queen“. Als Nachwuchstalent in der Bütt zeigte sich Bianca Staschik. Als Gangsterbraut fand sie es super, dass sie im Gefängnis immer die gleiche Zelle bekam – mit Blick auf ein Juweliergeschäft. Als Römerinnen verkleidet sorgte das Männerballett dafür, dass der Saal tobte. Zum Schluss zogen alle Karnevalisten in einer Polonaise durch den Saal. (fbo)