Bad Vilbel. Parteipolitisches Geplänkel in Vorwahlzeiten gehört zum politischen Geschäft. Im Rathaus will man sich dennoch nicht nachsagen lassen, dass die Neue Mitte vor sich hin dümpelt. Nach dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Wörter!“ stellte Bürgermeister Stöhr der Presse den optischen Beweis zur Verfügung.
„Um den üblichen Verleumdungen entgegenzutreten, komme ich nicht um den Hinweis herum, dass das Bild sowohl maßstabs- als auch realitätsgetreu ist, was die Baulichkeiten betrifft“, betonte der Rathauschef, um der politischen Opposition von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Das Bild vermittele einen guten Eindruck von dem gegenwärtigen Planungsstand der Fassaden und der räumlichen Wirkung des Platzes, der sich zum Fachwerkhaus hin noch weitet, erklärt Stöhr. Durch die Neue Mitte verschwinde auch ein gravierender städtebaulicher Missstand: eine vom Zentralparkplatz und vom Kurhaus sichtbare Hinterhausbebauung, die in hohem Maße abbruchwürdig sei.
Bei der technischen Ausstattung des Platzes wurden die Anregungen der Fachdienste der Stadt für verschiedene Nutzungen berücksichtigt bis hin zur Halterung für einen Weihnachtsbaum, verweist der Rathauschef auf die Details. „Der zentrale Platz wird für Märkte und Feste zu allen Jahreszeiten nutzbar sein und erstmals in der Stadtmitte einen Erlebnisraum für die Menschen schaffen, zumal der Platz durch die Bücherei und die renaturierte Nidda noch ergänzt wird“. Im Eingangsbereich der Tiefgarage ist eine Toilettenanlage vorgesehen.
Außerdem seien die Verhandlungen mit den Mietern der Neuen Mitte in der Endphase. Nach Auffassung der eingesetzten Maklerfirma und der potenziellen Mieter werde der Mietermix als eine „ideale Konstellation für Bad Vilbel angesehen“.
Somit scheine das Ziel erreichbar, die Innenstadt aufzuwerten, den Handel zu beleben und von den extrem hohen Kaufkraftabflüssen einen Teil für Bad Vilbel zurückzugewinnen, „zumal durch die Ausweitung der Parkplätze in der Tiefgarage und den neuen Stellplatz neben dem Kurhaus die Erschließung der Innenstadt eine enorme Verbesserung erfährt“, sagte Bürgermeister Stöhr. Die beim Projekt Neue Mitte in Bad Vilbel auf dem und im Umkreis des ehemaligen Zentralparkplatzes geplanten Geschäftsgebäude böten Platz für fünf größere Handels- oder Dienstleistungsunternehmen und zwei kleinere. Das betonte Investor Hansgeorg Jehner in einer Veranstaltung der Bad Vilbeler FDP. Es werde sich nicht um inhabergeführte Betriebe handeln, sondern um Konzernunternehmen. Bisher habe keiner der Verhandlungspartner eine feste Zusage gegeben. Es werde argumentiert „ja, wenn der und jener andere kommt, dann kommen wir auch“. Seine Verhandlungen für die Humanistische Stiftung mit potenziellen gewerblichen Mietern sieht Jehner auf einem guten Weg. Er geht davon aus, dass die zu errichtenden Gebäude im Januar 2013 an die gewerbetreibenden Mieter übergeben werden könnten.
Er werde keinen Vertrag mit einer Optikerkette abschließen. „Optiker gibt es in Vilbel genug“, so Jehner. Es müssten Frequenzbringer in die Innenstadt geholt werden. Davon profitierten die Geschäfte.