In den vergangenen Wochen haben die jüngsten Wahlen in Deutschland die öffentliche Diskussion bestimmt. Parteien warben um die Zustimmung der Bürger. Je näher die Wahl rückte, desto hitziger ereiferten sich Politiker für ihre Programme. Der umworbene Wähler müsste sich bei all dem Aufwand geschmeichelt fühlen. Die Demokratie verleiht ihm die Macht, mit seinem Kreuz Einfluss zu nehmen. Ein bedeutendes Vorrecht möchte man meinen. Doch stattdessen zeigt sich ein wachsendes Desinteresse die Macht dieses Kreuzes in Anspruch zu nehmen. Dementsprechend wurde über Nichtwähler und deren Motive berichtet.
In einer Talkshow wurde eine junge Frau gefragt, warum sie bisher noch nie ihr Kreuz hinter eine Partei gesetzt hat. Sie erklärte, dass sie nicht an die Macht des Kreuzes glaube. Sie könne nicht erkennen, welche Auswirkung ihr Kreuz haben solle. Nach ihrer Meinung, bliebe alles beim Alten.
Das ist eine sehr entmutigende Feststellung. Doch glücklicherweise ist dieses Kreuz nicht das einzige, durch das man Veränderungen anstreben kann. Bereits vor geraumer Zeit hat Gott sein Kreuz gesetzt. Dabei hat Gott sich weder für eine politische noch eine religiöse Partei ausgesprochen. Er schenkte sein Kreuz uns Menschen. Er wählte gerade diejenigen, die in dieser Welt nichts zu sagen haben, deren Kreuze keine Macht besitzen.
Im Blick auf alle, die Gottes Wahl angenommen haben erinnert die Bibel: „Schaut doch euch selbst an, Brüder und Schwestern! Wen hat Gott denn da gewählt? Es gibt ja nicht viele unter euch, die nach menschlichen Maßstäben klug oder einflussreich sind oder aus einer angesehenen Familie stammen.“ (1. Korinther 1,26) Diesen Menschen schenkt Gott durch Jesus Christus sein Kreuz. Und dieses Kreuz hat Macht, Verhältnisse nachhaltig zu verändern. Zunächst bei einem selbst, und dann auch in seinem Umfeld.
Solche angestrebten grundlegenden Erneuerungen sind noch nicht dadurch bewerkstelligt, dass Gott uns sein Kreuz schenkt. Wie bei einer politischen Wahl ist es notwendig, Gottes Wahl tatsächlich anzunehmen. Eine Wahl zwingt mich nicht ohne meine Zustimmung in ein Amt. Erst meine Zustimmung ermöglicht die Entfaltung der Macht des Kreuzes. Deshalb sind wir eingeladen Gottes Wahl, das Kreuz Jesu Christi, anzunehmen. Erst dadurch kann wirklich etwas Neues geschaffen werden.
An diese Macht des Kreuzes Christi glaubte auch der Apostel Paulus, der nach anfänglicher Ablehnung Gottes Wahl dankbar annahm. Von ihm ist uns übermittelt: