Karben. Der Lesetag soll den Schülern Spaß am Lesen vermitteln. Dass die hierzu an die Kurt-Schumacher-Schule (KSS) eingeladenen Gäste selbst Spaß dabei haben, wurde beim Vorlesen deutlich.
Pfarrer Eckart Dautenheimer aus Okarben liest der Klasse 6cR vor aus „Honky Tonk Pirates“ von Joachim Masannek. Er lässt die Schüler teilhaben an den Abenteuern des Waisenjungen Will, dessen Geschichte in einer längst vergangenen Zeit spielt, als ein Hühnchen noch mit zwei Silber-Talern bezahlt wurde. „Ich lese sehr gern und finde, es ist eine tolle Gelegenheit, um in andere Welten einzutauchen, mit den Protagonisten in den Büchern Abenteuer zu erleben und Visionen zu entwickeln“, schwärmt Pfarrer Dautenheimer. Er ist einer von acht Gastlesern, die die Schule zum vierten Lesetag eingeladen hat. „Wir laden Bürger ein, die für die Schüler interessant sind“, sagt Nadine Mahlke, Referendarin an der KSS. Gemeinsam mit Thomas Pechar und Kerstin Wenke hat sie den Lesetag organisiert.
Außerdem lesen Bürgermeister Guido Rahn (CDU), SPD-Vorsitzende Christel Zobeley, Ursula Hauer, die Leiterin der Stadtbücherei, Schulpädagogin Katharina Hacker sowie die „Bibliotheksmütter“ Ina Lauster-Ulrich, Bärbel McWilliams und Dorothee Veltum vor. Beim Lesetag gehe es darum, bei den Schülern Begeisterung fürs Lesen zu wecken und zu zeigen, „dass man nicht nur im Deutschunterricht lesen muss, sondern auch in der Freizeit lesen kann“, sagt Mahlke. Die Bücher, aus denen sie vorlesen, konnten die Vorleser selbst vorschlagen, fügt sie hinzu.
Ob die Geschichten spannend rüberkommen, hängt auch vom Talent des Vorlesers ab. Ursula Hauer gelingt es in der Klasse 5bG, ihre Begeisterung für die Lektüre in das Vorlesen zu legen.
Sie sei selbst sehr angetan von diesen Büchern, „ich habe die ganze Nacht durchgelesen“, sagt Hauer, Chefin über mehr als 22 000 Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, CDs und DVDs in der Stadtbücherei. Sie schafft es, die Spannung zwischen den Buchdeckeln an die jugendlichen Zuhörer zu vermitteln, indem sie betont vorträgt. So werden die Abenteuer der Stiefgeschwister Mario und Sheila lebendig, denen ihre Fantasie hilft, Schwierigkeiten im Alltag zu überwinden. Gespannt hängen die Schüler an ihren Lippen, um zu erfahren, ob sich die beinahe gleichaltrige Protagonistin tatsächlich in ein Meereswesen verwandelt oder ob sie alles nur geträumt hat. „Das war interessant“, sagt Hakim (11). Auch Marc (11) hat es gefallen.
Zum Abschluss des Lesetages präsentieren die Schüler vor Mitschülern selbst Geschriebenes, Gedichtetes und Sketche unter dem Motto „Wir zeigen, was wir können“. (kre)