Vor einem Jahr trat Amir Mustafic seinen Job als (Spieler-)Trainer beim Verbandsligisten FV Bad Vilbel an. Damals herrschte viel Unruhe im Umfeld, die Mannschaft war – wieder mal – neu zusammen-gewürfelt. Vor dem Start in diese Spielzeit sieht es aber wesentlich besser aus.
Bad Vilbel. Noch vor sechs Monaten steckte der FV Bad Vilbel mitten im Abstiegskampf der Verbandsliga Süd – mit gerade mal 18 Punkten aus 17 Spielen. Doch in der Rückrunde wurde die Mannschaft stabiler und holte 34 Zähler, was letztlich zu Platz sieben in der Endabrechnung reichte. Und der 38-jährige Mustafic ist stolz darauf, dass seine Mannschaft bis auf zwei Abgänge (Nando Pröckl ging nach Dortelweil, Dejan Alempic nach Seckbach) komplett zusammengeblieben ist, obwohl höherklassige Klubs wie der FSV Frankfurt II und Eschborn seine Spieler Alexander Bauscher und Patrick Albert weglocken wollten. „Die Spieler spüren, dass etwas geht. Wir haben eine sehr junge und entwicklungsfähige Mannschaft“, meint Mustafic.
Kommt das Gespräch auf das angestrebte Ziel für die kommende Saison, so tritt der Coach aber auf die Euphoriebremse: „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben und peilen wieder einen einstelligen Tabellenplatz an.“ Wenn dabei mehr herauskommen sollte, würde er es wahrscheinlich nicht ablehnen.
Aber es ist gewiss mehr drin; denn die Mannschaft ist eingespielt, das war auch beim 1:0-Sieg über Hessenligist Kickers Offenbach II deutlich zu spüren. Im Abwehrzentrum sind Robert Cue und sein Bruder Steven sowie Sebastian Weigand ein gut aufeinander abgestimmtes Gespann, im Mittelfeld geben Mustafic und Torben Knauer den Takt an und offensiv machen Kapitän Nuh Uslu, Patrick Albert und Alexander Bauscher mächtig Betrieb.
Die Neuzugänge haben es da natürlich schwer, in die erste Elf zu kommen. So wird der hochgewachsene Adis Pita (von SV BKC der Bosnier) sich im Angriff wohl mit der Jokerrolle begnügen müssen, Außenverteidiger Sefa Celik (von Concordia Eschersheim) verletzte sich beim Spiel gegen Offenbach. Dazu gesellen sich mit Benedikt Grzyb, Raphael Wenzel, Luca Calla und Tugay Kuzpinari vier Spieler aus der eigenen Jugend. Mustafic ist aber froh, dass sie gekommen sind: „Unsere Neuzugänge passen gut ins Gefüge. Und so ist unser Kader in der Breite wesentlich besser aufgestellt als in der letzten Saison.“