Bad Vilbel. Die Sicherheitseinrichtungen in der Seniorenresidenz Quellenhof sollten verbessert werden, schlägt ein Bewohner vor. Denn es hat einen schlimmen Unfall gegeben: Eine Mieterin (90) lag nach einem Sturz eine ganze Nacht im Keller, bevor sie entdeckt wurde. Die Frau hatte am Abend des 1. Februar etwas aus ihrem Keller holen wollen, als das Licht ausging. Im Dunkeln war die Seniorin gestürzt, als sie auf dem Rückweg in den engen, verschlungenen Gängen gegen das Gitter eines Kellers lief. Dabei zog sie sich einen Bruch des Oberschenkels, Prellungen und eine Unterkühlung zu. Hilflos und verletzt blieb sie liegen, weil der Notrufmelder, den sie bei sich hatte, im Keller nicht funktioniert und niemand ihr Klopfen hörte. Erst am nächsten Morgen gegen 7.30 Uhr wurde sie gefunden. Sie musste in eine Klinik eingeliefert und operiert werden. „Es geschieht öfter, dass man im Keller plötzlich im Dunkeln steht“, sagt Heinz-Günther Rahner. Er lebt mit seiner Frau als Eigentümer in einer Wohnung im Quellenhof. Bis 2006 gehörte er dem Verwaltungsbeirat an. Deshalb weiß er, dass es im Keller unter dem Haus E, dem Unfallort, zwei parallele Gänge gibt, deren Beleuchtung zusammengeschaltet ist. Knipst jemand im einen Gang das Licht aus, steht man auch im anderen im Dunkeln Dieses Problem gibt es sogar laut Rahner an mehreren Stellen. Deshalb sollte, meint er, umgehend die Stromversorgung der Kellergänge getrennt und jeder mit eigenen Schaltern ausgestattet werden. In seinem Keller hat Rahner 1996 eine Trennung durchgesetzt.
Sein zweiter Vorschlag: An den Türen aller Kellergänge könnte eine Dauer-Notbeleuchtung installiert werden, damit Menschen nicht im Stockfinsteren stehen, wenn andere beim Hinausgehen unachtsam das Licht löschen. „Zumindest könnte dadurch der nächste Lichtschalter erreicht werden.“ Die Kosten für diese Änderungen halten sich nach Rahners Meinung „im vernünftigen Rahmen“. Etwas mehr Geld müssten die Eigentümer in die Hand nehmen, wollten sie gewährleisten, dass die Umhänge-Notrufmelder auch im Keller betrieben werden können. Dazu müssten abschnittsweise Wohnungsnotrufgeräte mit Anschluss an das Telefonnetz installiert werden, die „über eine Art Sammelfrequenz“ auf alle Umhängemelder von Quellenhof-Bewohnern reagieren und der Zentrale den Aufenthaltsort anzeigen.
„Im Interesse der Sicherheit sollte ein Experte prüfen, welche Möglichkeiten es gibt und wie hoch die Kosten wären“, meint Rahner. Seine Vorschläge hat der Bewohner der Deutschen Immobilien Verwaltung GmbH in Frankfurt, die den Quellenhof verwaltet, und dem Verwaltungsbeirat der Eigentümer übersandt. Beschließen kann das nur die Eigentümerversammlung, denn die Kosten für die bauliche Veränderungen, müssen die Eigentümer bezahlen. Die Chancen für den aufwändigeren dritten Vorschlag sieht Rahner daher zwiespältig: „Einerseits kann sich dem Argument der Beseitigung von Gefahren kaum jemand verschließen. Andererseits ist für viele Eigentümer die Wohnung im Quellenhof nur Anlageobjekt.“ Zudem müssten die Johanniter, über die das Notrufsystem läuft, möglicherweise neue Geräte stellen.
So sehr der Sohn der verunglückten Frau Rahners Vorstoß befürwortet, „kann und will“ er sich damit nicht begnügen: „Ich werde die Verwaltungsgesellschaft und den Vermieter anschreiben und Schadenersatzansprüche geltend machen!“