Online-Neujahrstreffen der SPD mit Offenbachs Oberbürgermeister
Bad Vilbel. Rein digital fand kürzlich der Neujahrsempfang der Bad Vilbeler SPD statt. Zu Gast war der Offenbacher Oberbürgermeister Felix Schwenke. Und auch die Vilbeler Sozialdemokraten wagten einen Ausblick auf 2021.
Zu Beginn der Veranstaltung richtet der Fraktionsvorsitzende Christian Kühl jedoch den Blick zurück. »Viele Veränderungen wurden beschlossen. Für das Stadtbild, aber wir haben uns auch zweimal für den Hessentag beworben«, sagte er zur vergangenen Legislaturperiode. Die SPD habe die Therme-Planung unterstützt, aber auch immer kritisch beäugt.
Leider seien die Mühen, bezahlbaren Wohnraum in Bad Vilbel zu erhalten und zu fördern, an CDU und FDP gescheitert, bilanzierte Kühl. »Die Folge ist das massive Ansteigen der Mietpreise.« Die SPD könne jedoch stolz darauf sein, stehts den Finger in die Wunde gelegt zu haben. Bernd Hielscher, SPD-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl im März, sieht das als eine wichtige Aufgabe der Partei: »Wir werden die Entwicklungen in Bad Vilbel weiterhin kritisch begleiten.« Corona und die anstehenden Impfungen blieben aktuell, auch nach der Wahl im März. Es sei für ihn unverständlich, dass ältere Menschen aus Bad Vilbel nun nach Gießen oder Büdingen zum Impfen fahren müssen, kritisierte Hielscher die schwarz-grüne Landesregierung. Auch würden sich die Verkehrsprobleme in der Quellenstadt in naher Zukunft eher verschlimmern, meinte er mit Blick auf die Wund-Therme und die geplante Segmüller-Ansiedlung, die als Anlaufpunkte den überregionalen Verkehr anziehen würden. »Dadurch entsteht aber auch eine Chance für die Innenstadt – und die muss professionell durch einen Citymanager genutzt werden«,
»Unglaublich viele Hoffnungspunkte«
SPD-Magistratsmitglied Udo Landgrebe stellte danach Gastredner Schwenke vor, der maßgeblich am deutlichen Aufstieg Offenbachs beteiligt sei. »Eine beeindruckende Karriere und Lebensweg«, sagte Landgrebe.
Er wolle Optimismus verbreiten, kündigte Schwenke zu Beginn an. Die Organisation der Impfungen hätte besser laufen können. »Aber es gibt einen Impfstoff und wir wissen viel mehr über Corona als noch vor einem Jahr. Es gibt unglaublich viele Hoffnungspunkte.«
Aufenthaltsqualität verbessern
Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre gebe es weitere andere wichtige Themen, die erörtert werden müssten. Bezahlbarer Wohnraum bleibe die größte Herausforderung, der Druck auf den Wohnungsmarkt steige enorm. Dieses Thema könne keine Kommune im Alleingang bewältigen, sagte der Offenbacher Bürgermeister. »Das gilt auch für Bad Vilbel. Wir brauchen in allen Städten Initiativen, damit das im Ballungsraum funktioniert.«
Neben dem Wohnen ist das Thema Verkehr ein Dauerproblem in der wirtschaftlich starken Rhein-Main-Region. Schwenke: »Es ist immer alles voll, man steht im Stau und der S-Bahn-Tunnel in Frankfurt hat kaum noch Kapazitäten.« Vor allem die Schiene habe noch »Luft nach oben« und könne die Lösung bringen.
In Städten wie Bad Vilbel leide der Einzelhandel nicht nur unter Corona: »Erst kamen die großen Einkaufszentren und dann das Internet.« Doch es gebe Mittel und Wege, die Menschen wieder in die Innenstädte zu ziehen. »Wir planen in Offenbach Festivals, Drohnenflugrennen oder eine Wetterwerkstatt mit dem Deutschen Wetterdienst«, zählte der SPD-Politiker auf. Die Aufenthaltsqualität allgemein und durch solche Events zu erhöhen, werde die Innenstädte mit Leben füllen, glaubt er. (zlp)