Halbzeit in Dortelweil: Am Donnerstag wurde Richtfest am neuen Seniorenzentrum in der Friedberger Straße gefeiert. Die Bauarbeiten kommen bestens voran, bereits im September 2015 könnten die ersten Senioren einziehen.
Bad Vilbel. „Gottlob, die Arbeit ist vollbracht“, ruft Christian Rabenstein, Projektleiter und Zimmermann vom Bauunternehmen Glöckle, den anwesenden Gästen beim Richtfest für das neue Seniorenzentrum zu. Und gleich dreimal hebt er das Glas, spricht Dank in verschiedene Richtungen aus und wirft die Gläser nacheinander auf den Betonsockel des Kranes, wo sie unter dem Applaus der Gäste zerschellen. Die Beteiligten haben allen Grund zum Strahlen: „Die Arbeiten kommen super voran. Die Fenster sind fast alle drin, so dass uns der kommende Winter dann für die weiteren Arbeiten nicht mehr stören kann“, ist Heiko Saßmannshausen, Prokurist des Projektentwicklers Vetter und Partner zufrieden. Bis September kommenden Jahres soll die Übergabe an den künftigen Betreiber AGO erfolgen, der Prokurist ist sicher, dass dies klappt.
Und der künftige Betreiber freut sich ebenfalls bereits. Ein knappes Jahr vor dem wirklichen Startschuss sind bereits 93 der insgesamt 164 späteren Wohneinheiten (120 stationäre Einzelzimmer und 44 Einheiten für das betreute Wohnen) verkauft, laut Saßmannshausen eine ungewöhnlich gute Resonanz.
So kommt es nicht von ungefähr, dass neben den Handwerkern und weiteren Projektbeteiligten zahlreiche Käufer beim Richtfest anzutreffen sind. Sie werfen schon einmal einen Blick in das Innere der Gebäude, testen auch gleich einmal das Essen, das zum Richtfest von der AGO selbst hergestellt wird. Der Betreiber lässt in seinen Seniorenzentren nicht von einem Caterer liefern, sondern kocht selbst.
In Stadt eingebunden
Davon sollen aber nicht nur die späteren Bewohner etwas haben, sagt AGO-Geschäftsführer Mathias Neumayer: „Das Seniorenzentrum wird in das Bad Vilbeler Leben integriert, so wird das Restaurant für alle zugänglich sein.“
Freundlich und hell soll das neue Seniorenzentrum wirken und so das Haus und seine Bewohner in den Stadtteil Dortelweil integrieren. Auch die Vereine und die Stadt würden eingebunden, so dass die Bewohner einen gut gefüllten Veranstaltungskalender vorfinden sollen. Ebenfalls im Zentrum vorzufinden sein wird ein Therapiezentrum, eine Kapelle und auch ein Friseur.
Doch auch die direkte Nachbarschaft bietet genug Abwechslung, findet Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU). Bahn und Bus seien ebenso gut erreichbar wie Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und Sport im benachbarten Dortelweiler Forum oder der Sporthalle am Siegesbaum. Dies sei auch ein Grund dafür gewesen, „dass die Stadt von Anfang an hinter dem Projekt stand“. Alle Beschlüsse und Änderungen zum Bebauungsplan seien in allen Gremien einstimmig gefasst worden.
Das Seniorenzentrum, ein Bauprojekt mit einem Investitionsumfang von 25 Millionen Euro, sei stark auf die Zukunft ausgerichtet. „Auch in meinem Bekanntenkreis sprechen viele schon darüber, wo und wie sie in Zukunft wohnen wollen“, berichtet Frank. Da sei es eine gute Aussicht, wenn man in der Stadt bleiben und hier den familiären Anschluss erhalten könne.
80 Arbeitsplätze
Die gute und unbürokratische Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bestätigt Carolin Glöckle vom ausführenden Bauunternehmen. So habe sich auch Ortsvorsteher und Stadtparlamentschef Herbert Anders (CDU) stark für das Projekt engagiert.
80 Menschen werden im Dortelweiler Seniorenzentrum eine Voll- oder Teilzeitstelle bekommen. Die AGO betreibt in Deutschland zwölf Seniorenzentren mit 900 Mitarbeitern, drei davon in Hessen. Bad Vilbel kann dabei von den Erfahrungen der AGO in Nidderau und Rosbach profitieren.