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Die Geschichte von Sam

Der 22-jährige Jungfilmer Alexander Conrads aus Gronau am Set. Sein Kurzfilm „Großstadtlöwe“ ist jetzt beim „Festival“ in der Alten Mühle zu sehen. Foto: Fauerbach
Der 22-jährige Jungfilmer Alexander Conrads aus Gronau am Set. Sein Kurzfilm „Großstadtlöwe“ ist jetzt beim „Festival“ in der Alten Mühle zu sehen. Foto: Fauerbach

Für Mittwochabend, 28. Mai, um 20.30 Uhr lädt das Kino Alte Mühle, Lohstraße 13, erneut zu seinem „bad vilbelerKURZFILMabend“ ein. Auf dem Programm stehen die beiden Filme „Großstadtlöwe“ von Alexander Conrads und „Raubtiernacht“ von Linda Kokkores und Julia Mergel.

Bad Vilbel. Alexander Conrads ist in Gronau aufgewachsen und hat sein Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium gemacht. Seit 2005 hat er mehrere freie Kurzfilmprojekte realisiert.

Conrads studiert seit 2011 Filmwissenschaft und Audiovisuelles Publizieren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit drei Jahren produziert er neben seinem Studium als Freelancer immer wieder Image- und Werbefilme für Unternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet. Im letzten Jahr absolvierte er ein Auslandssemester in Memphis, Tennessee. Vor zwei Jahren war der Student Gewinner der Video&Filmtage Wien.

Die Produktion seines Kurzfilm „Großstadtlöwe“ finanzierte er im April 2013 über Crowdfunding.

„Großstadtlöwe“ erzählt die Geschichte von Sam, der sich wünscht ein Löwe zu sein. Sam fühlt sich allein. Weil ihn niemand verstehen kann, weil man ihn in seinem Löwenkostüm nicht ernst nimmt, weil er „anders“ ist. Er stößt bei seinen Mitmenschen auf wenig Verständnis und benötigt Geld, doch das ist schwierig zu bekommen, wenn man den ganzen Tag eine Löwenmaske auf dem Kopf trägt“, skizziert Regisseur Conrads den Inhalt seines Kurzfilms. Und fügt hinzu: „Metaphorisch behandelt der Film in diesem Sinne Probleme der Identitätsfindung junger Menschen.“ Filmerin Linda Kokkores ist in Athen geboren und aufgewachsen. Sie zog für ein Studium der Filmwissenschaft nach Mainz. Seit Beginn ihres Studiums war sie unter anderem als Regieassistenz, Produzentin und Postproduzentin an diversen Filmprojekten beteiligt. Für ihren Kurzfilm „Raubtiernacht“ schrieb sie zusammen mit Julia Mergel das Drehbuch und übernahm den Schnitt. Zuletzt koproduzierte sie den Spielfilm „Sub Rosa“ von Philipp Link.

„Raubtiernacht“

Ihr Film „Raubtiernacht“ ist ein bebildertes Gedicht, visuelle Poetik. Ein alter Mann trauert alten Zeiten hinterher, die in Rückblenden aufscheinen. „Es ist ein eher experimental- als klassischer fiktionaler Erzählfilm“, erklärt Kokkores. Die beiden jungen Filmemacher Conrads und Kokkores freuen sich darauf, ihre mit viel Herzblut und Leidenschaft produzierten Kurzfilme dem Publikum im Kino Alte Mühle zeigen zu können.

Ihre beiden Premieren werden zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Kurzfilme junger Kollegen aus dem Rhein-Main-Gebiet zu sehen sein.

„Alle diese Filme sind in Laufzeit, Genre und Stimmung völlig verschieden. Gemeinsam aber ist allen, dass sie festivalerprobt sind und beweisen, dass Anspruch und Unterhaltung sich nicht ausschließen und Kurzfilm nicht Einschränkung, sondern Möglichkeit zu uneingeschränkter Kreativität bedeutet“, betont der Gastgeber, Kinomacher Dennis Di Rienzo.