Karben. Fest in Narrenhand war am Samstag der große Saal des Bürgerzentrums. Der OGV Klein-Karben hatte zur Faschingsitzung eingeladen. Pünktlich um 20.11 Uhr erklang der Narhalla-Marsch, und der Elferrat des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) erklomm die Bühne. Von dort oben hatten die Herrschaften mit Dreispitz den Überblick über das närrischen Volk im Saal: Piraten und Matrosen, Draufgänger mit neonfarbenen Baseballmützen, Damen in Glitzerlook und fesche Herrn mit Strohhüten hatten sich eingefunden.
Sitzungspräsidentin Inge Schlößer rief als Erstes die Jüngsten auf die Bühne: die Mini-Garde des Vereins. In schmucken weiß-blauen Kostümen wirbelten die sieben Mädchen im Alter zwischen sechs und elf Jahren über die Bühne und schwangen die Beine. Ein Auftritt, den das Publikum mit Begeisterungsrufen begleitete.
Für die Mini-Garde war das eine aufregende Premiere, tanzten sie doch zum ersten Mal vor Publikum Trainiert werden sie von Inge Schlößer, die als Sitzungspräsidentin hochzufrieden dem Gardenachwuchs den Faschingsorden überreichte. „Musik und Tanz sind ganz wichtige Bestandteile unserer Faschingssitzung“, sagte Schlößer und unterstrich, dass fast nur „Eigengewächse“ des Vereines den närrischen Abend bestreiten.
Einzige Ausnahme ist Büttenredner Karl Oertl, der Jahr für Jahr die Narren in seinen Bann zieht. Als „Bauer aus dem Vogelsberg“ sorgte er in diesem Jahr für reichlich Lacher. Er ließ die Gickel krähen und die Kuh muhen, erzählte Döntjes in Mundart und schob hochdeutsche Übersetzungen ein. Für diese Art Nachhilfe brauchte Büttenredner Ulrich Bedacht nicht zu sorgen, war er als geplagter Ehemann berichtete, verstand jeder auf Anhieb.
Auch die „Schoppepetzer“ mussten sich nicht lange erklären. Sechs knackige Mädels mit Pferdeschwanz und in Lederhosen sorgten so richtig für Stimmung, tanzten, sangen und forderten das Publikum zum Mitmachen auf. Das begriff schnell, was nun angesagt war: Nachbarn unterfassen und schunkeln, ob im Stehen oder Sitzen. Hüte wackelten, die Gesichter strahlten, die Stimmung stieg.
Nach dieser Spaßeinlage hatte die jüngste Solo-Tänzerin des Vereines ihren Premierenauftritt: Anna Schmitter (10). Im blauen Glitzerkostüm trat das Nachwuchstalent auf die Bühne und begeisterte mit einem rasanten Tanz.
Vereinstrainerin Yvonne Schlößer hatte die Choreografie entworfen und mit der jungen Tänzerin geübt. Brausender Beifall, der Faschingsorden und ein Glas Saft waren der Dank.
„Hinter jedem Auftritt steckt viel Arbeit und ein hartes Training“, erklärte Sitzungspräsidentin Schlößer. Monatelang werde geübt, Kostüme geschneidert und Requisiten gebaut. Tanzgarden und Solotänzer wie Daniela Riedel und Marc Wagner würden auch an Tanzwettbewerben teilnehmen.
Doch es gebe beim OGV auch die vielen Helfer hinter der Bühne. „Ihnen sei ausdrücklich Dank gesagt“, sagte Sitzungspräsidentin Schlößer und überreichte den Ehrenamtlichen-Pokal an Hans Kroll. Zusammen mit Ehefrau Waltraud wirke er seit Jahren im Hintergrund.
Büttenredner und Tanzgruppen sorgten für Stimmung, ob nun klassisch als Protokoller, mit ausgefeilter Choreographie im Gardetanz oder eher munter im Kostüm. Was da möglich ist, zeigten die „Schlümpfe“ und „Die fliegende Kuh“, die Schautanzgruppe und das Männerballett.