Bad Vilbel. Mit „Apfelkompott“ fing alles an. 15 Hobbymaler wagten sich 1996 an eine erste Ausstellung ihrer Werke. 14 Jahre danach existiert die Malergruppe immer noch – und ist aktiv wie eh und je.
„Montagsmaler die Zweite“ heißt die Ausstellung, die Freitagabend in der Galerie der Alten Mühle Vernissage hatte. Es war viel los unter dem gleißenden und nicht minder heißen Licht aus einer Unzahl von Strahlern. Es waren beileibe nicht alles Angehörige und Freunde der momentan elf Mitglieder der seit dem Jahr 2003 von Ingeburg van den Bossche betreuten Gruppe.
Die Hobbykünstler unterschiedlichen Alters und Könnens treffen sich jeden Montag, von zehn bis zwölf Uhr in der Künstlerwerkstatt und malen jeder nach seinem Gusto. Ursula Dörband macht in Acryl, Gerhild Frick arbeitet viel mit Spachteltechniken, Gisela Stein erzählt Geschichten mit Charakterköpfen, auf Eulen hat sich Karin Abelbeck spezialisiert. Es gab Werke aus Holz von Erika Kolb und Drahtgeflechte von Marie-Luise Neugebauer zu sehen.
Die Massenheimerin Gerhild Frick ist eine derjenigen, die am längsten zu der Gruppe zählen. Schon ihr Vater war Hobbymaler und vererbte die Begabung offensichtlich, so dass das Töchterchen sogar Grafikerin werden wollte. Der Papa allerdings legte ihr nahe, ihr Leben nicht solch einer „brotlosen Kunst“ zu widmen. So blieb es beim Hobby und dem Bemühen, sich einem Volkshochschulkurs anzuschließen, der aber nicht zustande kam. Mit weiteren Interessenten traf man sich in Eigenregie, einige montags, andere donnerstags in der Künstlerwerkstatt und stellte sich einmal die Aufgabe, einen Apfel zu malen. So entstand die Erst-Ausstellung „Apfelkompott“ – und die Keimzelle für den Kunstverein, wie Cornelia Weinheimer verriet.
Wenn auch Ingeburg van den Bossche, eine diplomierte Industriedesignerin und sehr produktive freischaffende Künstlerin, die Gruppe betreut, sind die Montagsmaler doch kein Kurs. „Die Schwelle wird betont niedrig gelegt“, sagte Weinheimer: „Jeder kann kommen.“ Er bekommt ein paar Tipps und kann loslegen. Die Gruppe selbst ist untereinander kritisch, sagt Gerhild Frick: „Einer hört auf den anderen“.
Zu den derzeit elf Künstlern zählen auch Multitalente. Norbert Schulter kommt von der Fotografie her. Gisela Stein malt nicht nur großformatige „Geschichten“, sondern spielt auch Gitarre. Wie bei der Vernissage den Montagsmalerblues. (hgm)
Die Ausstellung „Montagsmaler“ ist in der Galerie Alte Mühle noch bis 28. März zu sehen und zwar samstags und sonntags sowie am Mittwoch (24. März) von 15 bis 19 Uhr.