Bad Vilbel. Für Marcel Bungarten ging am Montagmittag der Traum vieler Angler in Erfüllung. Er hatte einen richtig großen Fisch an der Angel. Und zwar einen 1,60 Meter langen und 31,74 Kilogramm schweren Wels. Exakt um 13.45 Uhr siegte der Angler nach 20 Minuten Kampf über das stattliche Prachtexemplar.
Eigentlich war Bungarten morgens zum Angeln an den Georg-Smietana-See in der Gemarkung Stockstadt am Main gefahren, um mit leichtem Gerät einen Zander an den Haken zu bekommen. Statt des heimischen Räubers konnte ein anderer stattlicher Uferbewohner dem drei Zentimeter langen Köderfisch, einem Rotauge, einfach nicht widerstehen und biss an. Beim Wels oder Waller handelt es sich hinter dem Stör um den zweitgrößten einheimischen Süßwasserfisch. Zugleich ist der Wels einer der sagenumwobensten und geheimnisvollsten Fischarten in unseren Breiten. Europäische Prachtexemplare bringen es auf eine Gesamtlänge von bis zu drei Metern und ein Maximalgewicht von über 150 Kilogramm.
Welse ernähren sich vor allem von Fischen, aber auch von Würmern, Schnecken, Insekten, Krebsen und mit zunehmender Größe auch von Fröschen, Mäusen, Ratten und verschiedenen am Wasser lebenden Vögeln, wie Enten. Sie sind keine reinen Raubfische, sondern vielmehr Allesfresser, die ihr Fressverhalten dem jeweiligen Nahrungsangebot anpassen. Welse werden bis zu 80 Jahre alt und haben ein sehr gutes Gehör, wie der strahlende Angler verriet.
Für Marcel Bungarten spielten Größe und Masse erst einmal keine Rolle. Zusammen mit seinem Vereinskameraden Karl Noah verfrachtete er seinen Wels ins Auto und fuhr mit ihm im Kofferraum zum Schoppe-Stübche, um mit Vereinskameraden einen Schluck auf den kapitalen Fang zu trinken.
Bereits vor drei Jahren hat der Vilbeler Angler Aufsehen erregt, als er in Berchtesgaden Deutschlands schwersten Aal gefangen hatte. Der war 1,06 Meter lang und wog sieben Pfund und 150 Gramm.