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Deutschland braucht zwei Therapeuten – Das Jahr 2006 in der kabarettistischen Mangel

Bad Vilbel. „Zugabe – der kabarettistische Jahresrückblick“ lautete der Titel des Programms mit dem Florian Schroeder und Volkmar Staub am Mittwoch, den 13. Dezember, um 20 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle, Lohstraße 13, auftreten. Der Eintritt kostet 14 Euro, ermäßigt 11 Euro.

Deutschland am Ende des Jahres 2006: Ein Land braucht eine Therapie, diagnostizieren die beiden Kabarettisten Schroeder und Staub und ziehen die Couch aus, um den Patienten gründlich unter die Zeit-Lupe zu nehmen. Dazu krempeln sie den ganzen Krempel mal ordentlich um. Denn es sei „ein bombiges Jahr“ gewesen, in Nordkorea genauso wie in Afghanistan, im Irak genauso wie im Iran. Nur die Deutschen konnten mal wieder nicht mithalten: Da blieben die Bomben im Koffer. Und sonst? Nun wir sind um ein graues Haar Weltmeister geworden, „klinsmanisch-offensiv, wie wir waren“, erinnern die beiden Experten? Überall habe es fröhlichen „Partyotismus und public viewing“ gegeben, auch dem Innenminister Schäuble habe das so gut gefallen, dass er das jetzt übernehmen wolle.

Die Kleinkunst, das steht fest, macht auch Mist, aber einen Bär wollen die beiden ihren Zuhörern nicht aufbinden, vielmehr stellen sie an die Substanz gehende Fragen: „Was war witziger: Bär Bruno, der Stoi-Bär oder der Grizzly Kurt von der SPD?“ Und sie wollen wissen, was unsere Jungs vor dem Libanon oder im Kongo wollen und wie es mit dem Gesundheitsfond weiter geht oder „warum die Schwarzen plötzlich alle nach Teneriffa paddeln“? Solche und andere Fragen beantworte eben die „Zugabe“, nachdem ein ganzes Jahr in schrägen Szenen, Parodien, Liedern und Gedichten erinnert ist. „Zugabe“ sei „die ultimative Schocktherapie gegen 2006, verordnet ohne Rezept und an allen Kassen erhältlich, witzeln sie, damit die Vilbeler Kabarettfreunde „auch morgen noch kraftvoll mitlachen können“. (sam)

Eintrittskarten sind im Vorverkauf unter Telefon (06101) 559455 oder unter tickets@bad-vilbel.de erhältlich.