Nachfolgender Leserbrief erreichte uns zum Thema Niddaradweg:
Und wieder rollt die gigantische Maschine der Landschaftsvernichtung und der Geldverbrennung. Vermutlich haben wir nach dem Ausbau zwar einen wunderschönen Radweg, der für eine kleine Minderheit eine große Errungenschaft ist. Für alle anderen gibt es dafür eine Menge Bäume weniger.
Es wird die Zeit kommen, in der sich unsere Urenkel über die paar noch verbliebenen Bäume freuen und uns fragen, wie es früher einmal mit den vielen Bäumen war. Gott sei Dank haben wir ja noch Fotos von früher, nur die Frage nach dem Verbleib der nicht mehr vorhandenen Bäume wird uns in Erklärungsnot bringen. Wir können dann nur die von der Politik vorgeschobenen Argumente wiederholen: Ein Teil war gefährlich, ein anderer passte nicht in die Landschaft, ein weiterer Teil war nicht mehr zeitgemäß und der Rest war einfach nur im Weg. Man hat sich jedoch stets bemüht, die Abholzung so gering wie möglich zu halten.
Warum lassen wir uns immer wieder einreden, alle getroffenen Entscheidungen seien gut für die Region, sehr gut für die Stadt und hervorragend für die Bürger? Grüne und Umweltschützer sind zu diesem Thema nicht zu hören, da sie in der Regel selbst Radfahrer sind und einen unzureichenden Radweg schlimmer finden als gefallene Bäume. Die Hauptsache ist, der erste Spatenstich kann medienwirksam inszeniert werden und Herr Dr. Stöhr ist zum 365. Mal in der Zeitung zu sehen.
Bernd P. Kämmerer, Bad Vilbel
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