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Der Mythos Kur lebt – Vertreter von 30 Heilbädern halten in der Quellenstadt den 7. Hessischen Bädertag ab

Bad Vilbel. Als „aufregend und lebendig“ wird Bad Vilbel in der „Fitmacher Hessen“-Broschüre des Hessischen Heilbäderverbandes charakterisiert. Vertreter von 30 Kurorten konnten davon direkt einen Einblick erhalten, als ihnen im Rahmenprogramm des 7. Hessischen Bädertages eine Besichtigung des neuen Bäder- und Brunnenmuseums sowie des Römer-Mosaiks geboten wurde.

„Wo in Hessen „Bad“ draufsteht, da ist auch „Bad“ drin“, sagt Ronald Gundlach, Vorsitzender des Hessischen Heilbäderverbandes mit Verweis auf die hohen Anforderungen, die für eine Vergabe der Prädikate „Bad“ und „Heilquellenkurbetrieb“ nachgewiesen werden müssen. Die Quellenstadt hat zum Jahresanfang dieses Prädikat für eine weitere zehnjährige Frist vom Regierungspräsidium bestätigt bekommen (wir berichteten).

Rund 40 Vertreter der 30 Kurorte haben im Heilsberger City-Hotel ein umfangreiches Vortragsprogramm zum Thema „Mythos Kur“ absolviert und ihre Jahreshauptversammlung abgehalten. „Hessens Heilbäder und Kurorte haben sich auf dem Gesundheitsmarkt erneut fester positioniert“, lautete das Resümee von Geschäftsführerin Almut Boller. Im Jahr 2009 konnte die Zahl der Übernachtungen mit mehr als 9,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr um rund eine halbe Million gesteigert werden. Damit fanden 27 Prozent aller touristischen Übernachtungen in Hessen in den Kurorten statt.

Ronald Gundlach geht für das laufende Jahr von einer Stagnation oder leichtem Rückgang aus. Die Folgen der Wirtschaftskrise seien im Vorjahr durch die Konjunkturprogramme abgefedert worden und werden sich seiner Meinung nach in 2010 stärker bemerkbar machen. Da bei den Einheimischen der Trend „Urlaub in Deutschland“ allerdings wohl anhalten werde, gebe es aber auch Potential für positive Aussichten.

Das Verhältnis von sozialversicherten Kunden, sprich von den Krankenkassen verordneten Kuren, zu Privatzahlern verschiebe sich immer mehr. Zu beachten sei, dass die Steigerung der Übernachtungen einhergehe mit kürzeren Verweilzeiten der Gäste. Immer mehr Menschen entschließen sich kurzfristig für ein Wellness-Wochenende, einen Kurzurlaub oder Tagesausflüge. Darauf müssen die Kurorte vorbereitet sein, ebenso darauf, dass bereits jetzt 30 Prozent dieser Buchungen per Internet erfolgen. Der Heilbäderverband leiste hier für seine Mitglieder wertvolle Lobby-Arbeit mit Beratungen und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, wie sie sich beim Bädertag konzentriert manifestieren.

In der Rückbesinnung auf die Wertigkeit der natürlichen Heilmittel sowie den ganzheitlichen Ansatz, bei dem medizinische Kompetenz, Genesung und das Wissen um die Tradition sich mit Ideen der Freizeit, Erholung und Entspannung verbindet, sieht sich der Heilbäderverband in seiner Ansicht „Der Mythos Kur lebt“ bestätigt. In Bad Vilbel sieht Bürgermeister Thomas Stöhr diesen Trend belegt in der erfolgreichen Wiederaufnahme von Kohlensäurebädern und Trinkkuren sowie in der Vermarktung des Heilwassers der Römerquelle in Flaschen. Die Verbindungen zum Tourismus bilden das Römer-Mosaik, die Wasserburg und eben das neu eröffnete Bäder- und Brunnenmuseum. „Alle Kur- und Heilbäder sind touristische Orte, aber nicht alle touristischen Ort sind Kurbäder“, fasste Gundlach zusammen.

Die Freizeitkarte „Fitmacher Hessen“ sowie weitere Informationen sind erhältlich beim Hessischen Heilbäderverband, Le-Cannet-Rochevill-Straße 1 in 61462 Königstein/Ts., Telefonnummer (06174) 926523, Internet www.hessische-heilbaeder.de.