Werner Wiegand (63) zieht sich vom Vorsitz des TV Petterweil zurück. Auf der Jahreshauptversammlung hat er sich nach 20 Jahren Vorstandsarbeit verabschiedet.
Karben. Wenn es nötig ist, kann der Vorsitzende des TV Petterweil auch den Hallensprecher machen. „In Vertretung“, sagt Werner Wiegand lächelnd und würde eigentlich lieber einen der Stehplätze einnehmen. Dort, wo sich nach und nach die Sportsfreunde einfinden, ganze Familien und jede Menge handballbegeisterter Petterweiler, die alle Stimmung machen wollen für den TVP.
Als Hallensprecher beim Handballderby der ersten Mannschaft gegen den VFL Goldstein in der Sporthalle Sauerbornstraße darf Wiegand nicht parteiisch sein. Also nur konzentriert zuschauen, die Torwürfe ansagen und höchstens die Hände zur Faust ballen. Vielleicht auch gefrustet die Arme hochwerfen, wenn ein Angriff der Petterweiler nicht gelingen will. Allerdings nur vorübergehend, denn zum Schluss steht es 30:20.
Generation wechselt
Der Handball ist das Aushängeschild des TV Petterweil, und Wiegand hat seit 20 Jahren den Vorsitz des größten und ältesten Vereins von Petterweil inne. „20 tolle Jahre“, sagt er und will dennoch aufhören. Den Generationenwechsel voranbringen, wie er sagt. Die Position eines Frontmannes abgeben und seinem Nachfolger die laufenden Geschäfte und die Zukunftsplanung überlassen. Ausgemacht ist, dass er weiter dem Verein verbunden bleiben wird, sei es durch den Sport, durch Vereinsaktivitäten und durch die Freundschaften. Auf jeden Fall wird er montags bei den „Husaren“ zu finden sein, der Männergruppe, die sich abends zum Fitnesstraining trifft. Und die Heimspiele der Handballer wird er weiterhin nach Kräften lautstark unterstützen, auch wenn er sonst kein Freund lauter Worte und großer Gesten ist.
20 Jahre stand Werner Wiegand ganz vorne als Vorsitzender des Vereines, aber nie alleine, wie er betont. Zusammen mit seinem langjährigen Stellvertreter Peter Schwind und dank engagierter Mitglieder sei vieles in den vergangenen Jahren bewerkstelligt worden. Stabil ist die Mitgliederzahl, die Wiegand exakt benennen kann: „848“, zuzuordnen ungefähr zur Hälfte der Abteilung Turnen und der Abteilung Handball. Gemeinsam gefeiert wurde vor drei Jahren das 150-jährige Jubiläum und ganz Petterweil nahm daran teil.
Das Jubiläum war das jüngste Großereignis, bei dem Wiegand die Fäden in der Hand hielt. Angefangen hatte es mit den Feierlichkeiten zur 1200-Jahr-Feier Petterweils, es folgte das Jubiläum „75 Jahre Handball“ und der Bau des neuen Vereinsheimes. Gemeinsam mit dem VfB Petterweil wurde es innerhalb von zwei Jahren errichtet, 2004 eingeweiht. Nun steht wieder etwas Neues an: Die Sanierung der Sporthalle durch die Stadt und ein Anbau mit Cafeteria, die der Verein betreiben wird.
Es ist eine bewegte und arbeitsintensive Zeit, auf die Wiegand zurückblicken kann. „Mit Stolz“, wie er zugibt, aber ein Stolz, den er auf den ganzen Verein bezieht. Deswegen hat er auf der Jahreshauptversammlung vor allem „Danke“ gesagt und nicht nur „Adé“.