Bad Vilbel/Karben. Im international besetzten Feld der Amateure beim wichtigsten Triathlonwettbewerb in Deutschland unterwegs ist zum dritten Mal auch Dr. Bernhard Möller. „Mein Ziel ist nicht der Sieg. Die Sieger sind von Jugend an dabei oder Quereinsteiger aus anderen Disziplinen wie Radfahren und Schwimmen.“ Für den 54-Jährigen beginnt „der längste Tag des Jahres“ morgens um vier Uhr mit dem Transfer zum Langener Waldsee. Dort steigen Profis und Amateure ab 6:45 Uhr in die kühlen Fluten des Langener Waldsees, um 3,8 Kilometer zu schwimmen. Aus dem See geht es direkt aufs Fahrrad. Vor den Athleten liegen 180 Kilometer. Die Strecke führt von Langen über die Frankfurter Innenstadt nach Friedberg.
Von dort geht es durch die Wetterau nach Bad Vilbel. Hier hat der gebürtige Frankfurter Möller, der mit seiner Familie auf dem Heilsberg wohnt, Heimvorteil. Am Ende der berühmten Steigung „Heartbreak Hill“ wird der Athlet am Heilsberg-Kreisel von seiner Familie und Freunden erwartet und angefeuert. So kann er beschwingt durch diese moralische Unterstützung weiter radelen. In Frankfurt erwartet den Chirurgen, der seit 1999 in Karben ein Zentrum für ambulante Chirurgie und Sportmedizin hat, der letzte Teil des Triathlons, der Marathon. Die Strecke führt 42,195 Kilometer am Main entlang. Am Ende eines langen Tages werden die Athleten beim Zieleinlauf auf dem Römerberg noch einmal von den mitfiebernden Zuschauern euphorisch gefeiert. Wer bis 22 Uhr, dem offiziellen Ende des Triathlons „finisht“ gehört zum Kreis der „Eisenmänner“ und „Eisenfrauen“.
„Beim ersten Frankfurt Ironman 2002 stand ich als Zuschauer am Heilsberg-Kreisel und jubelte den Athleten zu. Ich war sofort fasziniert. Sport, vor allem Outdoor-Sportarten wie Tennis, Para-Gliding, Klettern und Bergwandern, habe ich schon immer gemacht. Zum Triathlon bin ich 1975 über den Marathon gekommen. Marathon allein wurde mir mit der Zeit zu eintönig.“ 2007 und 2009 war er dann in Frankfurt beim Ironman Germany am Start.
Ehefrau Birgit Hahn ist als Coach immer dabei. „Der Partner muss das mittragen, sonst geht es nicht.“ In seiner Altersklasse liegt Möller im Mittelfeld. Um für den Wettkampf ausreichend gerüstet zu sein, bereitet er sich intensiv vor. Im Frühjahr war er eine Woche lang im Trainingslager auf Mallorca. Die letzten drei Wochen trainierte er in Finnland.
„Radfahren ist meine Lieblingsdisziplin. Die Herausforderung beim Schwimmen in offenen Gewässern besteht darin, nicht die Orientierung zu verlieren. Laufen ist beim Triathlon die härteste Disziplin und die letzten 20 km sind die schwierigsten. Das weiß man aber vorher und steht es durch. Die vierte Disziplin während der Vorbereitung und im Wettkampf ist die Ernährung. Kohlehydrate sind der Sprit. Wichtig sind der Magnesium- und Säurehaushalt und eine proteinreiche Ernährung.“
Um fit für den Triathlon zu sein, ist Möller unter der Woche und vor allem am Wochenende mit seinem Triathlonrad unterwegs. Dann radelt er auch schon einmal zu Freunden in Dortmund (220 km) oder Münster (260 km). „Für mich ist der Sport wie auch das Saxofonspielen idealer Ausgleich zum Stress im Beruf“, sagte Ironman Möller.