Karben. „Für mich war das heute eine halbe Niederlage“, sagte Trainer Angel de la Rosa, als der KSV Klein-Karben mit dem 1:1 gegen den FC Schwalmstadt wieder einmal eine gute Chance verpasst hatte. Hätte die Mannschaft die erhofften vier Punkte aus den letzten beiden Spielen gegen Lohfelden und Schwalmstadt geholt, sie stünde in der Tabelle der Oberliga auf dem zweiten statt nur auf dem sechsten Platz.
Dass genügend spielerisches Potenzial vorhanden ist, demonstrierte Klein-Karben vor der Pause, als besonders vor der Führung durch Maximilian Büges achten Saisontreffer (11.) der Ball wunderbar durch die Reihen der Wetterauer lief. Mit zunehmender Spieldauer verlor de la Rosas Team dann aber den Zug zum Tor, gefiel sich zu sehr in seine Kombinationssicherheit und nahm nicht mehr jeden Zweikampf konsequent an. Die starken Innenverteidiger Mohamed Muftawu und Andrew Sarfo sowie der erneut souveräne Schlussmann Masar Qosa konnten negative Folgen der sich häufenden Ballverluste zunächst aber verhindern.
Nach der Pause musste Büge in der Kabine bleiben. Der Torjäger hatte auf dem Weg zum Spiel einen Autounfall und dabei wohl ein Schleudertrauma davon getragen. De la Rosa sah das, gepaart mit dem langfristigen Ausfall von Marc Hiemer, als Grund für das Nachlassen seines Teams an: „Solche Spieler zu ersetzen, ist natürlich schwer. Mit der Auswechslung von Büge war unsere Durchschlagskraft heute gleich ganz weg.“ Der Ausgleich durch Frank Jäger (70.) war für die Gäste verdient, am Ende hatten sie bei Kontern sogar die besseren Chancen auf den Siegtreffer, den Klein-Karben in den Schlussminuten trotz viel Mut zum Risiko nicht mehr vor Augen hatte. „Wir hätten heute gewinnen müssen, um oben dran zu bleiben“, erklärte de la Rosa später, weshalb er und seine Mannschaft sich auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen hatten.