Bad Vilbel. Lebhaft ging es zu beim ersten Vorlesenachmittag in der Stadtbücherei in diesem Jahr. Beate Schirrmacher las einem Dutzend Kinder die ersten vier Kapitel aus dem bekannten Buch von Kirsten Boie „Der kleine Ritter Trenk“ vor. Bunt bemalte Figuren der Geschichte hatte Beate Schirrmacher ausgeschnitten und mitgebracht, um ihren jungen Zuhören die Geschichte besser illustrieren zu können.
Einige der sechs- bis achtjährigen Jungen und Mädchen hatten das Buch bereits gelesen und spielten die spannenden Abenteuer des kleinen Trenk vom Tausendschlag eifrig mit. Der kleine Trenk möchte einmal ein großer Ritter werden. Aber das ist leichter gesagt als getan. Denn Trenk heißt deshalb Tausendschlag, weil sein Vater Haug vom Tausendschlag, ein armer Bauer, viele Prügel von den Schergen des bösen Ritters, Wertolt dem Wüterich, bezieht. Haug vom Tausendschlag ist Leibeigener des Ritters. Er gehört diesem wie Mutter Martha, Trenk und seine kleine Schwester Mia sowie das kleine Ferkel und alle anderen Schweine. Auch die winzige Bauernkate und das Land, auf dem Vater Haug arbeitet, sind Eigentum des Ritters. Die Abgaben die der Ritter von seinen Bauern verlangt, sind so hoch, dass Haug sie nie bezahlen kann; so kommt er regelmäßig in den Kerker der Burg und wird geschlagen.
Als eines Tages Trenks Vater wieder mal vom netten Büttel des bösen Ritters abgeholt wird und ankündigt, das nächste Mal auch das kleine Ferkel der Tausendschlags mitzunehmen, beschließt Trenk, dass es so nicht weitergehen kann. Er will einmal ein anderes Leben führen, obwohl er weiß, das es überall heißt: Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen ein Leben lang!
Trenk verabschiedet sich von seiner Schwester, nimmt das Ferkel an die Leine und zieht in die große Stadt. „Stadtluft macht frei“ davon hat er schon gehört. Gelingt es einem Leibeigenen, einige Zeit unbehelligt in der Stadt zu leben, dann gewinnt seine Freiheit. Genau dies möchte Trenk erreichen. Bis es soweit ist, muss er viele Abenteuer bestehen. Wie es weitergeht, Trenk eine Ausbildung beim Ritter Hans von Hohenlob beginnt, am Ende Ritter wird und seine Familie befreit, ist bei den folgenden Lesungen zu erfahren.