Für die neuen ABC-Schützen ist das große Ereignis endlich gekommen, der erste Schultag! Wir haben uns davor mit zwei Kindern, die in die Dortelweiler Regenbogenschule gehen, über diesen Schritt ins Schulleben unterhalten.
Bad Vilbel. Ihr Lachen ist ansteckend und sie zeigt gerne, was sie schon so alles kann: Räder schlägt sie im kleinen Garten des Reihenhauses in Dortelweil-West und die Schaukel nutzt sie vor allem als Klettergerüst, bevor sie im nächsten Moment die Hula-Hup-Reifen schwingt oder in die Klaviertasten greift. Laura Kotulla ist ein echt umtriebiges und ein lebensfreudiges Kind, das merkt man sofort als die vorwitzige Sechsjährige dem Gast die Tür im Habichtsweg in Dortelweil-West öffnet.
Schultüte wird Kissen
Jetzt hat für sie aber der Ernst des Lebens begonnen – nämlich die Schule. Und Laura weiß schon, was auf sie zukommt: „Man lernt lesen und schreiben“, klärt die den Reporter auf. Ihren Namen kann sie schon jetzt schreiben. Nun ja, so ganz unbeleckt ist die Sechsjährige keineswegs – schließlich bringt ihr neunjähriger Bruder Fabio ja schon drei Jahre Schulerfahrung in der Regenbogenschule mit. Manchmal liest der Bruder ihr auch etwas vor, meistens macht das aber Papa Christian. Und Laura hört dann immer gerne zu, wie sie freudig sagt. Sie findet es auch gut, dass sie mit ihrem Bruder jetzt tagtäglich zur Schule laufen wird. Genauso froh ist die Ballett-Schülerin aber auch, dass mit Anna und Jessy zwei ihrer Kindergartenfreundinnen mit ihr in die gleiche Klasse gehen.
Ihre Vorfreude auf die Schule war bei unserem Besuch deutlich spürbar, aber auch eine gehörige Spur Respekt: „Im Kindergarten war es schon witziger, dort durften wir, nachdem wir den Garten-Führerschein gemacht hatten, auch allein draußen spielen. In der Schule muss man ja dann immer aufmerksam in der Klasse sitzen“, sagt das Mädchen mit den kastanienbraunen Augen – und sie schiebt nach: „Wenn die Lehrer brav sind, bin ich es auch.“ Lauras Eltern sind froh, dass ihr aufgewecktes Töchterlein nach fast vier Jahren in der Kita Wirbelwind endlich in die Schule geht. „Es ist an der Zeit“, sagt Vater Christian, der bei einer Versicherung arbeitet. Und ihre Mutter Michellina legte sich für den Schulbeginn und das große Ereignis auch echt ins Zeug, nähte für Laura eine Schultüte, die sich Laura im Internet ausgesucht hat. „Das ist praktisch. Wenn man die Pappe abzieht, kann man dann ein Kissen daraus machen – und Laura hat länger etwas davon“.
Fußballer oder Polizist
Auf Lauras Schulranzen tummeln sich Hasen und Blumen. Für den sechsjährigen Henry wäre das nichts. Bei dem G-Jugendkicker des SC Dortelweil sticht auf der Schultasche natürlich der Fußball hervor. Und wenn man den Steppke mit dem süßen Gesichtsausdruck fragt, was er später mal werden will, kriegt man auch gleich die passende Antwort: „Fußballer oder Polizist.“
Aber auch über die Schule weiß Henry schon einiges, das liegt an der großen Schwester Helena, die jetzt in die vierte Klasse der Regenbogenschule kommt. „Helena findet Schule manchmal blöd“, sagt Henry. Aber er ist da anderer Ansicht: „Ich finde es gut, dass ich jetzt rechnen, lesen und schreiben lerne.“ Und Henry wusste schon vor Schulbeginn, dass er in die Eulenklasse kommt und seine Lehrerin Frau Dinsenbacher sein wird. Nur bei einer Frage war und ist er noch unsicher, welcher Fußballclub sein Lieblingsclub ist: „Das weiß ich noch nicht.“ Und da runzelt Vater Rainer, ein eingefleischter Mönchengladbach-Fan, doch leicht enttäuscht die Stirn. Vielleicht wächst da ja ein neuer Fan der Eintracht Frankfurt heran.