Er fegte die alte Welt hinweg und haftet seit vier Generationen im kollektiven Gedächtnis: der Große Krieg. Als Ausbruch aus einem scheinbar stillstehenden Zeitalter der Sicherheit wurde sein Beginn am 1. August 1914 von vielen noch euphorisch begrüßt. An seinem Ende, im November 1918, waren zu bilanzieren: 17 Millionen Tote, eine in Trümmer gestürzte Weltordnung und ungestillte Revanchegelüste. Der Erste Weltkrieg veränderte alles.
Bad Vilbel. Täglich Kämpfe in der Ukraine und in Syrien, die Anschläge von Paris und Kopenhagen, wer die Nachrichten sieht, mag kaum auf eine friedlichere Welt hoffen. Sind Krieg und Terror unvermeidbar oder können wir lernen aus den Fehlern der Vergangenheit für den Frieden von morgen?
Zu diesen Fragen hat das evangelische Dekanat Wetterau für Mittwoch, 4. März, um 20 Uhr den Berliner Konfliktforscher und Historiker Prof. Herfried Münkler in die Stadtbibliothek, Niddaplatz 2, eingeladen. Der gebürtige Friedberger ist Politikwissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität und forscht zu Theorie und Geschichte des Krieges sowie über Sicherheit und Risiko in modernen Gesellschaften. 2002 veröffentlichte er ein Buch über die „modernen Kriege“, darin nimmt er auch den Terrorismus und die „Entstaatlichung“ des Krieges durch lokale Warlords in den Blick. Spätestens seit Münklers 2013 erschienenem Buch „Der große Krieg“ gilt er als der deutsche Experte für den Ersten Weltkrieg. Münklers These: Der erste Weltkrieg entstand aus einer Abfolge von Irrtümern, Illusionen und Fehlern. Hätte man ihn also verhindern können? Der Vortrag ist eine Veranstaltung des evangelischen Dekanats Wetterau im Rahmen der Reihe „Erinnern und Verstehen – 28. Juli 1914 – 8. Mai 1945“. Der Eintritt ist frei. (sam)