Die Sanierung der Streuobstwiesen im Wingert beginnt in Kürze. Das sei eine essenzielle Maßnahme im Sinne des Naturschutzes, betont Peter Paul, der Sprecher des Initiativkreis Ökologie der Lokalen Agenda 21 in Bad Vilbel.
Bad Vilbel. Seit Jahren setzt sich Peter Paul mit seinen Mitstreitern im Initiativkreis Ökologie für die Erhaltung des bedrohten Streuobstgebiets im Wingert ein.
Mangelnde Pflege
Durch mangelnde Pflege der alten hochstämmigen Obstbäume und auch des Unterwuchses haben sich Brombeere und Wildrose, sowie andere Wildlinge, wie Wurzelschosser (Austriebe aus den Wurzeln) an den Zwetschenbäumen, derart ausgebreitet, dass nicht nur die Zugänglichkeit der Streuobstwiese eingeschränkt wurde, sondern die gesamte Streuobstwiesennutzung in Frage gestanden habe.
Für zahlreiche Vogelarten, wie den Steinkauz und den Gartenrotschwanz stelle der Wingert einen Lebensraum von kreisweiter Bedeutung dar, betonte Paul. Umso mehr freue es ihn und seine Kollegen vom Initiativkreis Ökologie, dass ab der kommenden Woche die lange geplanten Entbuschungsmaßnahmen durch eine Fachfirma auf dem zirka 6080 Quadratmeter großen Wingertabschnitt beginnen. Vorausgegangen war ein Ortstermin im Herbst 2013, bei dem der Umfang dieser ersten Tranche festgelegt wurde. Die Entbuschungsmaßnahme wird von der Fachfirma zu einem Festpreis von 2261 Euro durchgeführt und nur zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen. Die Stadt Bad Vilbel stellt 1700 Euro zur Verfügung und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Ortsverband Bad Vilbel, fördert das Vorhaben mit 561 Euro.
Damit unterstreiche der BUND die Bedeutung des Wingerts für den Naturschutz und die Naherholung in Bad Vilbel, sagt Paul. Die restliche Summe wird vom Wetterauer Landschaftspflegeverband, dem Naturschutzfonds Wetterau, der dieses Projekt federführend organisiert, getragen.
Schäfer zieht vorbei
Damit der dauerhafte Erfolg der Entbuschungsmaßnahme gewährleistet wird, sei mit dem örtlichen Schäfer Weyland aus Karben besprochen worden, dass ab dem Frühjahr 2014 wieder die regelmäßige Beweidung des Wingerts mit Schafen einsetzen soll.
Somit werde ein wertvolles Biotop und bedeutender Landschaftsbestandteil zwischen Stadtwald, Wingert und den Nidda-Auen, dauerhaft erhalten werden, erläutert Paul. Die Streuobstgebiete („Wingert“) liegen nordöstlich des Bad Vilbeler Waldes auf zirka 100 Hektar zwischen Friedhof und Wald.
Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) beim Wetteraukreis, die erst die Sanierung des Wingerts dadurch möglich machte, dass sie die rechtliche Möglichkeit über die Duldungspflicht der Maßnahme, gegenüber den Eigentümern der Parzellen durch ein entsprechendes Anschreiben an die Eigentümer der Grundstücke, durchgeführt hat. „Konkret handelt es sich hierbei um den Paragraph 65, Absatz eins, Bundesnaturschutzgesetz“, erläutert Paul.