Liebe Mitbürgerinnen
und Mitbürger,
zur Fastnachtszeit sind Wahlbeamte aus Niederdorfelden, Nidderau und Schöneck gegen den Stau in Bad Vilbel aufgetreten. Da haben die etwas beklagt, wovon sie Teil der Ursache sind.
Laut Wirtschaftswoche muss keine Nachbargemeinde Frankfurts derart viel durchreisende Einpendler ertragen wie Bad Vilbel. Wir bekommen den Segen aus dem Norden, dem Osten und dem Westen ab. Als wir seinerzeit den Bau der Nordumgehung und der B 3 in einem über 20 Jahre währenden politischen Kampf durchsetzten, stand Bad Vilbel völlig allein. Von unseren Nachbarn kam keinerlei politische Unterstützung, geschweige denn das Angebot finanzieller Hilfe.
Im Gegenteil. Ursprünglich bedienten wir Niederdorfelden mit unserem Vilbus. Als sich der damalige Bürgermeister von Niederdorfelden nicht an den Vilbuskosten beteiligen wollte, mussten wir die Schleife über Niederdorfelden einstellen. So trug Niederdorfelden zur Belastung der L 3008 bei.
In Jahrzehnten ist im Main-Kinzig-Kreis der Ausbau der Kreisstraße von Heldenbergen nach Karben verschlafen worden. Das geschieht erst jetzt, so dass statt über die neue Karbener Nordumgehung, die unausgelastet ist, der Verkehr nach Bad Vilbel auf die überlastete L 3008 zusätzlich gedrückt wird.
Wo war da die Vorausschau der betroffenen Gemeinden? Die Ertüchtigung der B 521 wurde bis auf eine Ortsumfahrt verschlafen. Jahrzehntelang hat man es hingenommen, dass die Fuldaer Autobahn in einem Stumpf im Riederwald endet und damit weit hinter ihren Aufnahmemöglichkeiten bleibt.
Bad Vilbel hat beim Straßenbau gegen heftigsten Widerstand mehr als jede andere Gemeinde geleistet. Erst unsere Straßenbauten machten die expansive Entwicklungspolitik in den Nachbargemeinden möglich. Jetzt sollten sich unsere Nachbarn in aller Freundschaft um ihre eigenen Hausaufgaben kümmern. Die Kritiker sollten sich Gedanken machen, wo wir alle stünden, wenn Bad Vilbel nicht die B 3 erkämpft hätte. Wo blieben die 35.000 Fahrzeuge dort?
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Magistrat der Stadt Bad Vilbel
Nachsatz: Und was ist mit der Verbreiterung der Bahnunterführung der L 3008? Geistiger Kurzschluss. Damit wäre es nicht getan. Es wäre auch in alle vorgelagerten Privatgrundstücke einzugreifen. Da kann man nur viel Vergnügen wünschen.