Karben. Stolz marschiert Fenja die Treppe zur katholischen Kirche in Klein-Karben hoch – mit dem Tornister auf dem Rücken und der Schultüte in der Hand. Die ist fast genauso groß wie das Mädchen und prall gefüllt. „Die Tüte hat sie selbst gebastelt, zusammen mit ihrer Tante“, sagt Vater Ulrich Bedacht, „der Inhalt aber ist eine Überraschung.“ Etwas Süßes wird aber bestimmt dabei sein, verrät Opa Erich Bedacht.
Die Sechsjährige wird zusammen mit über hundert Kindern in Karben ihren ersten Schultag erleben. Aufregung und rege Betriebsamkeit herrscht deshalb an diesem Morgen in den Stadtteilen, denn ein ganzer Jahrgang wird wieder erstmals in die Schule gehen. Den wichtigen Tag wollen sich die Eltern, Geschwister und die Großeltern nicht entgehen lassen und begleiten die Abc-Schützen – erst in die Kirche zu ökumenischen Gottesdiensten, dann in die Schule zur Einschulung. Alle Schulkinder tragen schon ihren Ranzen auf den Rücken. Allerdings: „Da ist noch nicht viel drin, nur Stifte und ein Malblock“, bemerkt Ulrich Bedacht.
Fenja ist eine von 14 Abc-Schützen, die aus Burg-Gräfenrode kommen und in der Pestalozzischule eingeschult werden. Allein die Groß-Karbener Grundschule wird insgesamt 55 Erstklässler aufnehmen, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von rund zehn Schülern, gibt Sekretärin Daniela Gajewski Auskunft. Aufgeteilt werden sie in drei Klassen.
Überall werden die Neuen wie an der Pestalozzischule mit einer kleinen Feier begrüßt. Weil das Wetter so unbeständig ist, findet die Feier in Groß-Karben in der kleinen Turnhalle der Gesamtschule statt. Hier erhalten die Grundschüler künftig auch ihren Sportunterricht. Nun aber werden sie erst einmal in die Klassen aufgeteilt. Mit der Klassenlehrerin geht es dann ein erstes Mal in den Klassenraum. Währenddessen werden die wartenden Eltern von den Eltern der Zweitklässler mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Tags drauf beginnt der Ernst des Lebens. Fenja wird dann mit dem Bus aus Roggau zur Schule nach Groß-Karben fahren. Die Roggauer Eltern haben eine Betreuung für die Erstklässler organisiert, einen Busdienst, erzählt Vater Bedacht. An der Bushaltestelle werden dann Eltern während des ersten Schuljahres stehen und dafür sorgen, dass die Erstklässler sicher zur Schule kommen. (cwi)
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