Bad Vilbel/Frankfurt. Die Frankfurter Strafjustiz hatte sich auf einen Monate währenden Prozess eingestellt. Doch dazu ist es durch die schnellen Geständnisse von vier Männern und einer Frau auf der Anklagebank nicht gekommen So konnte das Verfahren um einen großangelegten Handel mit Heroin, der Bad Vilbel einbezog, zügig abgeschlossen werden.
Für die Männer, die bis zum August des vergangenen Jahres in mehreren so genannten Bunkerwohnungen in der Brunnenstadt dem Rauschgifthandel nachgegangen waren, verhängte das Gericht Haftstrafen von bis zu neun Jahren.
Die höchste Strafe erhielt ein 39 Jahre alter Arbeiter, der wie alle anderen Angeklagten aus Mazedonien stammt. Er hatte unter anderem einen größeren Herointransport koordiniert. Dabei waren im August des vorigen Jahres insgesamt 6,5 Kilogramm des Stoffs in einem Auto von den Niederlanden nach Frankfurt geschafft worden.
Pech für die Schmuggler: Die Polizei hatte nach etlichen telefonischen Überwachungsmaßnahmen längst Wind von dem dubiosen Geschäft bekommen und den Transport überwacht. Nach der Ankunft in Bad Vilbel klickten hier die Handschellen.
Während die vier zwischen 30 und 39 Jahre alten Männer wegen bandenmäßigen Rauschgifthandels verurteilt wurden, richtete sich auf die 45 Jahre alte Frau nur der Vorwurf der Beihilfe. Sie trat vor allem bei Vermietern in Bad Vilbel auf, um die Wohnungen anzumieten. Dafür erhielt sie eine zweijährige Bewährungsstrafe. Die Komplizen des Haupttäters hingegen wurden trotz Geständnissen zu hohen Haftstrafen verurteilt. Sie erhielten acht, sieben und sechseinhalb Jahre, wobei Richterin Bärbel Stock durchblicken ließ, dass bei einem längeren Prozess ohne Geständnisse die Strafen wesentlich höher, wenn nicht sogar zweistellig, ausgefallen wären.
Neben den 6,5 Kilogramm Heroin aus Holland hatten die Männer nämlich auch noch in etlichen Fällen Kleinmengen des Rauschgiftes zwischen 15 und 150 Gramm an Direktkonsumenten abgegeben.(ge)