Die Zuversicht für Bad Vilbel, doch noch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst nach dessen Schließung zum 1. Juli in ihrer Stadt wiederzubekommen, schwindet zusehends.
Bad Vilbel. In einer Pressekonferenz der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV) in Frankfurt am Main wurden zwar Änderungen definitiv angekündigt. Doch diese werden wohl nur punktuell erfolgen. Und auch nicht schnell. Die Vertreterversammlung, das Parlament der Ärzte innerhalb der KV, hat laut dessen Vorsitzendem Dr. Klaus-Wolfgang Richter beschlossen, an der bisherigen Vorgehensweise festzuhalten. Und mögliche Änderungen erst nach der fünften und letzten Phase zum 1. Januar und einer anschließenden Auswertung anzugehen. Doch für Bad Vilbel scheint es definitiv keine Änderungen zu geben. KV-Vorstandschef Frank Dastych sprach von einem „Luxusproblem“. „Von Bad Vilbel in die Notdienstzentrale nach Frankfurt sind es neun Kilometer. In anderen Regionen über 20.“ Dastych forderte daher eine „Solidargemeinschaft“, die auch finanziellen Umverteilungen seien nötig, um schwache Regionen zu fördern. Eine neuerliche Überprüfung aller Fakten habe die Entscheidung zum Standort Bad Vilbel untermauert.
Dem pflichtete Dastychs Vize Dr. Günter Haas bei. Er sei kürzlich terminlich in Bad Vilbel gewesen. Vom Offenbacher Kaiserlei-Kreisel habe er nur neun Minuten bis dorthin gebraucht. „Das ist absolut annehmbar“, findet er. Doch die Forderung des Hessischen Sozialministers Stefan Grüttner (CDU) bleibt bestehen: Nach dem Krisengipfel in Wiesbaden im August orderte er weitere Gespräche zwischen den protestierenden Kommunen und der KV an. Diese Gespräche wird es laut Richter auch noch geben. Doch die bisherigen Gespräche seien eher enttäuschend verlaufen, merkte Dastych an, denn die Kommunalpolitiker würden auf vorgefertigten Meinungen beharren und hätten sich in die Thematik auch nicht eingearbeitet.