Bad Vilbel. Geplant ist, den Vorplatz des Bahnhofs mit einer Bebauung durch klare Kanten zu fassen. Rund um den neu zu gliedernden „Zentralen Omnibusbahnhof“ (ZOB) sollen nach dem Bebauungsplanentwurf an der Süd- und Westseite Häuser entstehen, in denen sich im Erdgeschoss Einzelhandel ansiedeln kann, der für eine Belebung des Platzes sorgen soll. Dies „aber nicht in Konkurrenz zur Innenstadt“, darauf will die Stadt Bad Vilbel bei der Auswahl der Geschäfte achten, was insoweit erneut eine gute Zusammenarbeit mit dem Gewerbering darstellt. Oberhalb der Einzelhandelsgeschäfte ist die Nutzung durch Arztpraxen, Kanzleien oder auch Büros geplant. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die obersten Etagen als Wohnungen an dem städtischen Platz nutzbar zu machen.
Im nun überarbeiteten Bebauungsplanentwurf geht die Stadt Bad Vilbel auf Anwohneranregungen konkret ein: Die umfangreichste Änderung betrifft die maximale Höhe der Bebauung in Richtung der angrenzenden Häuser in der Seestraße, die von zwölf Meter auf nun acht Meter Gebäudehöhe reduziert wird, was den Höhen vieler umliegender Gebäude entspricht. In Richtung des Omnibusbahnhofs dürfen die Gebäude die Höhe als Äquivalent zum Bahnhofsgebäude erreichen. Zudem erfolgt eine Strukturierung der Fassade durch Vor- und Rücksprünge, um diese durch ihre Länge nicht zu wuchtig wirken zu lassen. Ein weiterer Einwand der Anwohner war die Befürchtung der Zunahme des Individualverkehrs. Die Stadt löst das Problem, indem die Wilhelmstraße in Zukunft als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen wird. Außerdem wird die geplante Tiefgarage, die Geschäftskunden und Pendler nutzen könnten, nur über den zentralen Bahnhofsplatz anzufahren sein – Ein- und Ausfahrt der Garage werden somit nicht auf die umliegenden Straßen, zum Wohle der Anwohner, installiert.
Die Neufassung des Omnibusbahnhofs soll die verschiedenen Haltestellen am Bahnhofsplatz nun zentral bündeln. Dies vor allem, um die Umsteigemöglichkeiten besser zu fassen und damit auch die Orientierung für Ortsfremde zu erleichtern. Zudem sollen weitere Unterstellmöglichkeiten für die Nutzer des ÖPNV geschaffen werden, heißt es in einer Presseinformation aus dem Rathaus. Mit der Bebauung des Vorplatzes des Nordbahnhofs werde in der nächsten Zeit ein weiterer städtischer Platz neu gestaltet. Dies sei der logische, nächste Schritt nach der Investition der Stadt in die neue barrierefreie und moderne Bahnhofsunterführung.
„Dies freut uns vor allem, weil jener nicht unbedingt zu den ansehnlichsten und beliebtesten bei der Bad Vilbeler Bürgerschaft und den Nutzern der Bahn zählt. Mit den genannten Änderungen gehen wir konkret auf die Wünsche der Anwohner ein, um auch sie von den städtebaulich sinnvollen Maßnahmen der Neugestaltung des Platzes zu überzeugen“, erklärte Bauamtsleiter Erik Schächer und fügte hinzu: „Was indes kaum eine andere Stadt leistet, wollen wir diese Änderungen auch gerne den Bürgerinnen und Bürgern, die sich bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung eingebracht haben, persönlich erläutern“. Ein Bürgergespräch ist bereits geplant.