Quo vadis, Partnerschaftsverein Eldoret-Huizen-Bad Vilbel? Diese Frage beschäftigt den Vorstand wie die 100 Mitglieder des 1982 gegründeten Vereines, der sich seit Jahrzehnten mit außergewöhnlichem Erfolg für eine Behindertenschule im kenianischen Eldoret engagiert.
Bad Vilbel. Vorsitzender Rudolf Henrich wurde in der Mitgliederversammlung deutlich: „Unser Vereinszweck ist im Wesentlichen erfüllt.“ Schatzmeister Manfred Cleve: „Es fehlen bei dem Projekt in Eldoret nur noch ein Bolz- oder Fußballplatz, eine Laufbahn und eine Sprunggrube.“
Paten gesucht!
Alle Investitionen in Kenia seien abgeschlossen und damit sei das Satzungsziel erreicht. Künftig wären vor allem Aufwendungen für die Instandhaltung und Renovierung der Schulgebäude erforderlich. Cleve: „Das angeschlossene Internat ist weiter auf deutsche Paten angewiesen. Eine Patenschaft kostet 125 Euro im Jahr.“ Mit den Mitteln kann bedürftigen Kindern ein Schulbesuch in Eldoret ermöglicht werden, appellierte er. Von den 120 Plätzen für geistig und körperlich behinderte Schüler sind, so der Verein, aktuell 40 nicht belegt.
„Die Satzung ist die Erstellung der Schule“, betonte Schatzmeister Cleve. „Eine Satzungserweiterung würde sich auf den Unterhalt der Schule beziehen“, machte er klar. Eine Option sei, einen gemeinnützigen Trägerverein zu finden. Einer Erweiterung der Satzung stehen Henrich und Cleve auf Nachfage des Mitglieds Klaus Peter Kubitza kritisch gegenüber. Cleve: „Unser Verein leidet an Überalterung. Es findet sich niemand, der Ämter übernehmen will. Die Mitgliederzahl ist 2012 von 109 auf 100 geschrumpft.“ Vorsitzender Henrich: „Wir haben auch ein juristisches Problem. In Kenia gibt es kein Grundbuch.“ „Das sind die Kopfschmerzen, die uns plagen“, sagte Cleve zu den 13 Teilnehmern des Treffens. Der zweite Vorsitzende, Hans Tuengerthal, betonte: „Wir sind einer der ältesten Vereine, der in Afrika aktiv ist. Eingerechnet der Vorlaufzeit engagieren wir uns seit 35 Jahren. Wir sind damit eine Verpflichtung eingegangen, die wir erfüllen wollen.“
Schatzmeister Manfred Cleve bezifferte das seitherige Engagement des Vereins: „Bis zum heutigen Tag haben wir 504237,72 Euro nach Eldoret überwiesen, davon 398000 Euro für das Projekt, 97000 Euro für Patenschaften und 9000 Euro für sonstiges Material“. Durch niedrige Verwaltungskosten seien 99 Prozent der Einnahmen in die Behindertenschule geflossen.
Nach Angaben des Schatzmeisters Cleve standen 2012 Gesamteinnahmen von 16603 Euro Ausgaben von 26200 Euro gegenüber. Es seien 20000 Euro ausgegeben worden für eine Umzäunung des Schulgeländes, 6000 Euro für Patenschaften. Der Verein habe 40 Patenschaften. Da die Investitionen auslaufen, fahre Bad Vilbel seinen Zuschuss von 7700 Euro auf 5000 und dieses Jahr voraussichtlich auf 3000 Euro herunter.