Fußballweltmeisterschaft: Sieg und Niederlage; Fouls, Schwalben, Eigentore; gewinnen und versagen; Glück haben und Chancen verstreichen lassen; gefeiert und vom Platz gestellt werden; Hoffnung und Enttäuschung; Einzelkämpfer und Teamgeist; kämpfen, aufgeben, müde sein; Abpfiff. Eigentlich alles wie im richtigen Leben, konzentriert auf zirka 7140 m², zweimal 45 Minuten, vier Wochen lang. Da stellt sich die Frage, wie wir unser Spiel des Lebens spielen? Wie gehen wir vom Platz, wenn abgepfiffen wird? Als Gewinner oder Verlierer? Ich habe bisher kaum einen Menschen kennengelernt, den diese Frage nicht beschäftigt – mal mehr, mal weniger. Weniger, wenn es einem gut geht, wenn das Leben läuft. Mehr, wenn es nicht mehr so läuft, wie man sich das vorgestellt hat. Und das passiert oft schneller als man denkt. Arbeitsplatzverlust, kaputte Beziehungen, Krankheit, Tod, das sind Dinge, die „grätschen“ mitten hinein in den vollen Lauf unseres Lebens, holen uns von den Beinen und wir schaffen es nur mit Mühe und Not wieder aufzustehen. Und manch einer bleibt liegen. Wird raus geschafft, ausgewechselt und vergessen. Das Spiel des Lebens – kann man es überhaupt gewinnen? Sieht nicht jeder irgendwann einmal die rote Karte des Todes? Es ist zu gewinnen, wenn auch anders, als viele sich das vorstellen. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“, so schreibt es Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth. Gott schickte Jesus auf den Platz. Und er ruft die Menschen in seine Mannschaft. Er ruft sie, ihm zu vertrauen, ihm zu folgen. In seiner Mannschaft erfahren wir, dass nicht mehr die Fouls, die, die wir selbst begehen und die, die an uns begangen werden, unser Leben bestimmen müssen, sondern dass die Vergebung Gottes uns ein neues Spiel spielen lässt. Ein Spiel nach seinen Regeln. Es ist kein leichteres Spiel, im Gegenteil: Ein Leben als Nachfolger Jesu ist meist mühsamer, als ein „Gekicke“, das nur auf den eigenen Vorteil aus ist. Aber wir spielen dieses Spiel dann nicht mehr aus eigener Kraft, sondern in der Kraft Gottes, die er uns durch seinen Heiligen Geist gibt. Und es ist ein Spiel, an dessen Ende der Sieg steht. Der Sieg der Auferstehung. Der Sieg des ewigen Lebens in der Herrlichkeit Gottes, die er seiner Mannschaft bereitet hat. Und darum: Es ist Zeit. Zeit Jesus zu folgen!
Jörg Weise, Pastor
Landeskirchl. Gemeinschaft
Bad Vilbel Heilsberg