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Das Ökosystem gestört – Warum die Gehölze an der Nidda weichen müssen

Für Aufregung sorgten in der vergangenen Woche Baumfällarbeiten an der Nidda bei Dortelweil. Doch selbst die Grünen akzeptieren, dass die Walnussbäume, weil nicht standortgerecht, weichen müssen.

Bad Vilbel. Ohne Ankündigung begannen vormittags Landschaftsgärtner an der Nidda, in Höhe der Kleingärten, mit dem Fällen von einem halben Dutzend Nussbäumen. Das habe große Aufregung und Empörung bei Joggern, Hundebesitzern beim Gassigehen und Anliegern verursacht, berichtet der Dortelweiler Ortsbeirat Kurt Sänger (Grüne).

Laub & Nüsse schaden

Angeordnet wurde die Aktion vom Wasserverband Nidda. Verbandsingenieur Manfred Tunkowski erläutert, die Walnussbäume seien nicht standortgerecht. Sie müssten entfernt werden, weil sie, ähnlich wie Hybridpappeln, kein verträgliches Laub für das Gewässer abwerfen.

Auch die Nüsse stellen im Herbst für das Gewässer ein Problem dar. Sie schwemmen fort und bilden andernorts Wildlinge aus.

„Unter den Nussbäumen, die ebenfalls zu Giganten heranwachsen, geht jede weitere Vegetation kaputt, wächst nichts mehr“, ergänzt Sänger.

Walnussbäume seien deshalb keine geeigneten Bäume in unmittelbarer Nähe zu Flüssen, Teichen oder Gewässern überhaupt. Deshalb werden diese jetzt gefällt, auch im Hinblick auf die Renaturierung der Nidda. Der Wasserverband kündigt Ersatzpflanzungen mit standortgerechten Bäumen an. Dennoch versteht Sänger die Sorge der Passanten, die mit dem Verschwinden der Bäume ein Stück verloren gegangener Lebensqualität beklagten. „Man muss es nicht gleich so radikal machen“, gibt er zu bedenken. So sei am Verbindungsweg zur Königsberger Straße auch ein Baum gefällt worden, der dort neben einer Parkbank stand. Ihn hätte man noch erhalten können, meint Sänger – auch „aus Rücksicht auf landschaftsprägende Elemente“. Selbst wenn das Abholzen ökologisch und fachlich gesehen richtig sei.