Im Dezember – dieses Jahr sogar schon ab Ende November – ist Adventszeit, die Zeit, in der wir auf die Geburt Jesu warten. In die dunkler werdenden Tage hinein zünden die Menschen immer mehr Lichter an: Aus einer Kerze werden am Adventskranz im Laufe der vier Adventswochen vier Kerzen.
In einem Comic fragen sich zwei Kinder: „Was bedeutet eigentlich Advent?“ – „Ich glaube Ankunft, die Ankunft von Jesus.“ – „Ach so!“ – „Was hast du denn gedacht?“ – „Irgendwas mit Geschenken, oder Shoppen, oder leckeren Keksen…“
Advent hat für uns Christinnen und Christen eine Bedeutung, die über Einkäufe und die Vorbereitung des Familienfestes hinausgeht: Wir warten auf die Geburt des Kindes, das zum Heiland der Welt wird, das immer wieder in unser Leben hineingeboren werden will und in unserm Leben eine wichtige Rolle spielen möchte. In alle Dunkelheit der Welt brach die Geburt Jesu Christi hinein. Sie hat alles Leid und Unrecht, alle Gewalt durchbrochen. Deshalb ist es so stimmig, dass wir drei Tage nach dem kürzesten Tag des Jahres Weihnachten feiern. Wir feiern, dass in alle äußere und innere Dunkelheit hinein das Licht der Güte Gottes strahlt, dass Gottes Liebe uns auch in der tiefsten Dunkelheit wieder erreichen, trösten und ermutigen möchte, so wie die Sonne das Dunkel der Nacht durchbricht und Menschen nach einer schweren Nacht wieder aufatmen können: „halleluja, das Licht ist wieder da“.
Jesus sagt nach dem Johannesevangelium (Kapitel 8, Vers 12) über sich: „Ich bin das Licht der Welt.“ Er ist ein Licht, das in alle Welt und in jedes Menschenleben strahlt. Um an die Zusage „Ich bin das Licht der Welt“ zu erinnern, zünden wir in jedem Gottesdienst auf dem Altar Kerzen an. Daran kann ich auch denken, wenn ich zu Hause eine Kerze anzünde: „Auch wenn ich jetzt ein wenig traurig bin, bin ich nicht allein. Im Schein der Kerze kommt mir Jesus nahe.“
Ich wünsche Ihnen, dass dieser Gedanke Sie in diesem Advent ermutigen möge.
Ihre
Pfarrerin Dr. Irene Dannemann, Ev. Heilig-Geist-Gemeinde Bad Vilbel – Heilsberg