Bereits vor Monaten beklagte Wehrführer Karlheinz Schäfer den schlechten Zustand des Feuerwehrgerätehauses in Dortelweil und nahm die Stadt in die Pflicht. Passiert ist seitdem kaum etwas: Auf notwendige Reparaturen mussten die Wehrleute bisher verzichten. Nicht mal das wuchernde Unkraut durften sie jäten. Nun regt sich aber etwas im Rathaus.
Bad Vilbel. Vor den Toren der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses in Dortelweil steht Karlheinz Schäfer und betrachtet eine Vertiefung im Boden. „Der Untergrund gibt hier nach“, erklärt er. Als das Dortelweiler Feuerwehrhaus gebaut wurde, sei man noch mit Acht-Tonnen-Autos gefahren, heute wiegen die Fahrzeuge der Brandbekämpfer teilweise das Doppelte. „In den Kuhlen sammelt sich bei Regen das Wasser und im Winter wird dieses zu Eis-Pfützen“, sagte der Wehrführer.
Ähnliche Probleme mit dem alten Gebäude beklagte Schäfer bereits auf der Jahreshauptversammlung der Stadtteil-Wehr im April. Damals zeigte er sich wenig begeistert vom Umgang der Stadt mit der Feuerwache. Und heute?
Nur Flickenschusterei
Lediglich Flickschusterei sei im Hof des Feuerwehrhauses bisher betrieben worden, sagt er, das eigentliche Problem sei aber nie effektiv angegangen worden. Die Vertiefungen sähen nicht nur schlecht aus, sondern stellten außerdem eine Gefahr für die Feuerwehrleute dar. Nachweislich sei auch der Boden in der Fahrzeughalle beschädigt und das seit Jahren.
„Wir werden seit langer Zeit immer wieder von der Stadt vertröstet. Man sei bei der Auftragseinholung und würde Angebote abwarten hieß es“, moniert Schäfer. Ihm sei bewusst, dass Fachfirmen momentan häufig ausgelastet seien, dennoch sei die jahrelange Wartezeit vor allem eines – zu lang.
Inzwischen stören ihn und seine Kameraden vor allem die kleinen Dinge, die in der Feuerwache ausgebessert werden müssen. „Die Grünpflege dürfen wir nicht mehr selbst machen. Das war der Stadt zu teuer.“ Früher hätten die Kameraden sich für einen Stundenlohn selbst um das Unkraut an ihrem Feuerwehrgerätehaus gekümmert. Neuerdings müsse dafür extra eine Firma beauftragt werden, was recht umständlich sei. „Es ist einfach schade, wenn gerade vor dem Vatertagsfest oder dem Tag der offenen Tür das Gestrüpp wuchert“, sagt der Wehrführer. Auch derzeit wächst außen am Feuerwehrgerätehaus Unkraut.
„Das ist uns peinlich“
Die Außenwand des Gebäudes sehe zudem schmutzig aus, sei teilweise von einer dunklen Flechte befallen. „Es sind viele Kleinigkeiten, die uns in ihrer Gesamtheit aber einfach sehr stören“, bedauert Schäfer. So auch zahlreiche aufgesprungene Fugen, die mit Silikon erneut abgedichtet werden müssen. Als Zumutung bezeichnet Karlheinz Schäfer den modrige Geruch, der in einer Duschen herrscht.
„Was uns am meisten stört ist, dass wir schon darauf angesprochen werden, wie denn das Haus aussehe. Das ist schon peinlich“, sagt der Wehrführer. Ein Gerätehaus sei schließlich auch ein Aushängeschild. Deshalb hofft er, dass die Stadt bald reagiert.
Ein erster Schritt ist getan: „Ich freue mich sehr, dass die Stadt uns vor ein paar Wochen jemanden geschickt hat, der unsere Gruppenräume innen neu gestrichen hat.“ Doch von den übrigen angesprochenen Punkten wisse man im Rathaus seit Jahren, doch effektiv passiere nichts, so Schäfer.
Das soll sich jetzt aber ändern, glaubt man Stadtsprecher Yannick Schwander. Auf Anfrage sagt dieser: „Das Bauamt ist dran.“ Die Probleme des Feuerwehrhauses seien in Bearbeitung. In den Nachtragshaushalt habe man inzwischen einige geplante Verbesserungen einbringen können, weitere sollen 2019 folgen.