Über ein Jahr, seit Mai 2014, mussten sich Bad Vilbeler Autofahrer in Geduld üben. Doch seit MOntag ist die Baustelle der drei Kreisel – abgesehen von kleineren Nacharbeiten – Geschichte. Kein Wunder, dass viele Anwohner bei der festlichen Freigabe dabei waren.
Bad Vilbel. Der Applaus ist groß, als Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) seine Rede zur Freigabe der Homburger Straße beendet. Denn lange mussten Autofahrer an Ampeln ausharren und sich immer wieder an eine neue Verkehrsführung gewöhnen. Und auch die Anwohner mussten mit Lärm und Dreck leben. Doch das alles mit so wenig Schikane wie nötig.
Das hebt auch Stöhr hervor, der vor allem die Planer von IMB Plan und die Mitarbeiter der Baufirma Strassing-Limes ausdrücklich lobt. „Mit filigraner Planung haben sie es möglich gemacht, dass etwa der Viadukt nicht für Wochen, sondern nur für das vergangene Wochenende komplett gesperrt werden musste.“ Und Stöhr freut sich, dass nach diesem „Coup“ Strassing-Limes nun auch den Umbau der Dieselstraße übernehmen wird. „Damit und mit dem Bahnhofsvorplatz werden weitere Areale eine höhere Attraktivität und mehr Lebensqualität erhalten“, schildert Stöhr.
Nicht nur oberhalb der Erdoberfläche wurde eifrig gearbeitet. Im Verlauf der Bauarbeiten seit Mai 2014 wurde viel bewegt. Allein 4670 Meter Bordsteine, 8000 Quadratmeter Pflasterfläche und 8850 Quadratmeter Asphaltierung wurden verbaut.
Außerdem wurden Rohrleitungen in einer Gesamtlänge von 1325 Metern vergraben. Denn auch die Kanalleitungen in diesem Bereich sind jetzt komplett neu geordnet und ausgetauscht. Die Gas-, Wasser- und Stromleitungen wurden ebenso erneuert und die Straßenbeleuchtung mit moderner LED-Technik ausgestattet. „Die Anwohner haben nun für die nächsten 40, 50 Jahre hier modernste Ausstattung“, freut sich Stöhr.
Seit der Fertigstellung der Nordumgehung ist die Homburger Straße ein wichtiger Meilenstein beim Umbau der Stadt, fügt der Bürgermeister an. Die vierspurige Straße wurde zurückgebaut, vor allem die Schüler könnten nun per Fuß und Fahrrad sicherer das Schulzentrum erreichen. Und auch der Park-+Ride-Parkplatz sowie der Zentrale Busbahnhof seien nun für die Zeit des Umbaus rund um den Bahnhof über die Max-Planck-Straße erreichbar, ebenso das künftige Baugebiet Quellenpark.
Doch Ursache für den Bau der drei Kreisel war noch eine andere: der Bau des geplanten Kombibads.
Wie Stöhr mitteilt, sei der Bauantrag nun beim Kreis eingebracht, auch hier kämen die Planungen voran. Die künftigen Gäste könnten das Bad dann über den letzten Kreisel in Richtung Massenheim bequem erreichen. Dieser Kreisel wird dann auch einen baulichen Hinweis auf das Bad erhalten, für den mittleren Kreisel ist eine Erinnerung an die bald nicht mehr vorhandene Ziegelei in Massenheim in Planung.
Da die Homburger Straße bisher eine Landesstraße war, hat sich auch das Land an dem Umbau beteiligt. Auch hier überbringt Stöhr eine frohe Botschaft. Denn aus ursprünglich gut einer Million Euro Förderung sind nun 1,2 Millionen Euro geworden. Was sich positiv auf die Stadtkasse auswirkt. Insgesamt wurden für das gesamte Projekt rund 4,1 Millionen Euro aufgewendet.
Die Kreisel sollen aber nicht nur den Verkehrsfluss optimieren. Sondern sie sollen auch Lärm und durch die weggefallenen wartungsintensiven Ampeln auch die Abgasbelastung für die Anwohner und die Ausgaben der Stadt senken.
Auch dem Gewerbering und dem Stadtmarketing falle nun ein großer Stein vom Herzen. „Denn in diesen Tagen teilte sicher mancher Bürger die Meinung des Gewerberings: Wir werden alle aufatmen, wenn sich die Verkehrssituation normalisiert und die Besucher wieder freie Fahrt haben.“ Nur, dass die freie Fahrt seit Montag besser, flüssiger und sicherer abläuft.