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Das grüne Quartier

So könnte das Highlight des Grünzugs aussehen: Der Bereich mit den Schaukeln soll dort stehen, wo sich der Grünzug mit dem Zweig kreuzt, der zum Quartiersplatz führt. Bis die Bäume so groß sind, werden noch Jahre vergehen. Skizze: Stadt Karben
So könnte das Highlight des Grünzugs aussehen: Der Bereich mit den Schaukeln soll dort stehen, wo sich der Grünzug mit dem Zweig kreuzt, der zum Quartiersplatz führt. Bis die Bäume so groß sind, werden noch Jahre vergehen. Skizze: Stadt Karben

Karben. Ein Refugium für Jung und Alt, Mensch und Tier, Schattenliebhaber und Sonnenfreunde – das wünscht sich Karben für den Grünzug im Brunnenquartier. Die Pläne werden immer konkreter, mit dem Bau soll im Sommer begonnen werden. Nur eins ist jetzt schon sicher: Es wird grün – und teuer.
Blühwiesen, Spielplätze, Bäume, Bänke, Sonnenliegen – all das soll es im neuen Grünzug des Brunnenquartiers, dem Neubaugebiet neben der Neuen Mitte, geben. Das Highlight soll ein Areal mit Schaukeln sein. Diese werden in einem Kreis um einen Baum – vielleicht ein Rot-Ahorn – gruppiert. Es könnte eine Oase inmitten der Stadt werden mit großen, Schatten spendenden Bäumen, die im Herbst in Rot, Orange und Gelb leuchten, grünen Wiesen, die zum Spielen und Verweilen einladen, und Sonnenliegen, auf denen man Vitamin D tanken kann.
Wie genau der Grünzug gestaltet wird, ist noch nicht sicher, aber die grundsätzlichen Punkte – wo sind Straßen und Wege, wie viele Spielplätze gibt es – stehen schon fest. Das Planungsteam, das Mitarbeiter der Stadt und des Planungsbüros umfasst, ist erst in Leistungsphase zwei von fünf. »Noch ist es ein dynamischer Prozess«, erklärt Julin Birkner-Schäfer, Fachbereichsleiterin Stadtplanung, Bauen, Verkehr und Umwelt. Je weiter die Planer in der Planungsphase voranschreiten, desto klarer wird, welche Materialien genutzt werden und wie teuer der Grünzug wird.
Große Bäume
pflanzen

Mindestens vier Millionen Euro sind für den Grünzug samt Ausstattung einzuplanen, sagt Birkner-Schäfer. Wie viel mehr es wird, hänge an verschiedenen Faktoren. So kosten verschiedene Materialien unterschiedlich viel, sei es bei den Steinplatten, mit denen die zwei Plätze ausgelegt werden, oder bei den Bänken. Bei den Bäumen, die gekauft werden sollen, müsse abgewogen werden. »Wenn wir attraktive Bäume haben wollen, die Schatten spenden, können die nicht ganz so klein sein«, sagt Birkner-Schäfer. Größere und damit ältere Bäume mit größerer Krone ,kosten aber mehr.
Was nicht nur den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern des Brunnenquartiers mit dem Grünzug geboten werden soll, zeigt der Blick auf die aktuelle Planung. Den Hauptteil bildet der »Grünzug-Ost«, der sich von der Bahnhofstraße bis kurz vor die Nidda erstrecken wird. Im Norden zweigt der »Grünzug-Nord« ab und umrahmt damit das Ende des Wohngebiets. Der »Grünzug-Nord« wird zwar gestaltet, hat aber hauptsächlich eine Grabenwirkung. Er bildet somit eine Barriere zwischen den Wohnhäusern und der Nidda und ist weniger als Aufenthaltsort ausgelegt.
Der »Grünzug-Ost« soll dagegen mit Bänken und einem Spielplatz ausgestattet werden. Im Süden, wo er an die Bahnhofstraße grenzt, wird er urbaner sein, sagt Birkner-Schäfer. Je weiter man in den Norden Richtung Nidda kommt, desto mehr soll der Grünzug naturbelassen werden, damit er sich an die Freifläche vor der Nidda angleicht. Demnach wird sich der Spielplatz eher am südlichen Ende des »Grünzugs-Ost« befinden.
Neben dem »Grünzug-Nord« gehen noch drei weitere Zweige vom »Grünzug-Ost« ab.
Schaukeln
als Highlight

Interessant wird dabei vor allem der mittlere dieser Zweige sein, der im Quartiersplatz enden soll. An seiner Schnittstelle zum Grünzug soll der Bereich mit den Schaukeln entstehen – »das Highlight«, sagt Birkner-Schäfer. Es soll sich eine Wiese anschließen sowie ein Spielplatz. Auf der Wiese könne gespielt, gepicknickt oder einfach entspannt werden. An dieses Areal grenzt auch die Kita, sagt Birkner-Schäfer.
Es soll zwei Spielplätze geben. Sie werden sich in ihren Materialien und im Bodenbelag unterscheiden, deutet die Fachbereichsleiterin an. Wie genau, ist noch unklar. Die Auswahl der Bäume wird sich je nach Standort unterscheiden. An der Ringstraße werden andere Bäume gepflanzt als im Grünzug. Alle sollen sie klimaresistent, nicht giftig und stadtgeeignet sein.
Bedeutet: Bäume im Straßenbereich dürfen oberirdisch nicht zu breit werden und müssen auch unterirdisch mit weniger Platz auskommen. Einige der Bäume im Grünzug müssen breit werden, da sie Schatten spenden sollen. Für Sonnenliebhaber soll es drehbare Sonnenliegen geben. Mit dem Bau soll es im Sommer losgehen, allerdings nur am »Grünzug-Ost«. Die abzweigenden Arme folgen, sobald die Häuser stehen, sonst besteht die Gefahr, dass sie Schaden nehmen, sagt die Fachbereichsleiterin.
Auch mit den Erschließungsarbeiten wird im Sommer begonnen. Das Planungsteam rechnet für den »Grünzug-Ost« mit einer Bauzeit von einem Jahr. Wenn alles nach Plan läuft, können die Karbener im Sommer 2026 schon die Sonnenliegen und einen Spielplatz genießen. Mit etwas Glück haben dann schon die Bauarbeiten für die Gebäude im Brunnenquartier begonnen. Von Jennifer Ningel