Am Aschermittwoch ist beileibe nicht alles vorbei – vielmehr gilt auch für danach: „Das Böse ist verdammt gut drauf“, wie Thilo Seibel am 10. Februar ab 20 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle beweisen wird.
Bad Vilbel. Im vorigen Jahr wurde Thilo Seibel mit dem Schwäbischen Kabarettpreis ausgezeichnet. Warum? Das lässt sich bei seinem Auftritt in der Alten Mühle erschließen. Da stellt er die grundsätzliche Frage: Gibt es das Böse in der Politik? Und gibt die Antwort: „Albern!“ Denn: „Demokratisch gewählte Politiker entscheiden nach bestem Wissen und Gewissen. Wie sollen die böse sein? Die drollige Frau mit der handgeformten Raute vor dem Oberkörper, der zum Superminister aufgeblasene Goslarer und die Pippi-Langstrumpf-Interpretin aus der Voreifel? Selbst wenn ein Horst Seehofer heute Böses täte, würde er schon morgen wieder das Gegenteil fordern. Politik ist heute schlimmstenfalls eine unauffällige Form von Bewusstlosigkeit. Dann kommen Thilo Seibel aber doch Zweifel, ob dies nicht alles ein verhängnisvoller Trugschluss ist. Schließlich habe sich das Böse weiterentwickelt: Es hat auf einer Business-School studiert, umgibt sich mit Juristen und Beratern und arbeitet mit effektiven kleinen Grausamkeiten: Agrarsubventionen, Drittstaatenregelung, Rüstungsexporte, Feste der Volksmusik. Es überschüttet uns mit einem bunten Reigen aus Geländelimousinen, Einschaltquoten und Billigflügen. Wo genau lauert das Böse? Der Teufel steckt im Detail – also zerrt Thilo Seibel ihn aus Spionageverträgen, Regierungsmitgliedern, Freihandelsabkommen und Heino-CDs heraus. (hir)
Eintrittskarten für das Aschermittwochskabarett in der Alten Mühle kosten zwischen 16,20 Euro und 18,40 Euro; sie sind im Vorverkauf erhältlich im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1, E-Mail tickets@bad-vilbel.de.